StartseiteRegionalBrandenburgBlitzeinbrecher bei Juwelier sind womöglich Serientäter

Anderswo gab es schon ähnliche Einbrüche

Blitzeinbrecher bei Juwelier sind womöglich Serientäter

Brandenburg / Lesedauer: 3 min

Diebe fuhren mit einem gestohlenen Auto in ein Einkaufszentrum, gingen auf Raubzug und rasten danach mit über 200 Kilometern pro Stunde Richtung Berlin: Die Polizei sucht nun nach Verbindungen zwischen dem Einbruch in Wildau und ähnlichen Taten in Berlin.
Veröffentlicht:18.08.2014, 19:43
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Sie durchbrechen mit Autos die gläserne Eingangstür, rasen mehr als 100 Meter durch das Einkaufszentrum und rammen das Schaufenster eines Schmuckgeschäftes: Unbekannte haben bei diesem spektakulären Blitzeinbruch in Wildau die Auslage leergeräumt. Am Montag sicherten Polizisten Spuren. Der Schaden am Tatort im A 10- Einkaufscenter (Dahme-Spreewald) am südlichen Stadtrand von Berlin liegt schätzungsweise bei mindestens 100 000 Euro, wie die Sprecherin der Polizeidirektion Süd in Cottbus sagte. Zur Höhe der Beute meinte sie: „Peanuts“ im Vergleich zum angerichteten Sachschaden.

Die Brandenburger Polizei hat bei ihren Ermittlungen auch Berlin im Blick: Dort gab es immer wieder ähnliche Blitzeinbrüche in Schmuck- oder Elektronikläden. Ein Zusammenhang mit der Wildauer Tat ist laut Polizei nicht ausgeschlossen. Außerdem seien die Täter nach ihrem Einbruch am Sonntag in Richtung Hauptstadt geflohen – mit Tempo 210, wie die Polizeisprecherin sagte. Polizisten hätten die Verfolgung letztlich abbrechen müssen, um keine Unbeteiligten zu gefährden.

"Hohe kriminelle Energie"

Gegen 5 Uhr am Sonntagmorgen hatten mindestens drei Männer mit zwei Autos die meterhohe gläserne Eingangstür des Einkaufszentrums durchbrochen. Nach Polizeiangaben rasten sie danach mehr als 100 Meter durch einen Gang, um schließlich mit einem der Autos gegen das Schaufenster des Schmuckgeschäftes zu donnern. Einer der Täter bedrohte zwei Wachleute mit einer Waffe. Mit ihrer Beute und nur einem Wagen flohen die Einbrecher, das andere Auto ließen sie am Tatort zurück – es war zuvor in Berlin gestohlen worden.„Der Eingangsbereich ist hinüber“, sagte die Sprecherin. Sie sprach von einer „hohen kriminellen Energie“. An einen ähnlichen Fall könne sie sich nicht erinnern.

In Berlin ist das anders: Immer wieder ist es dort zu Geschäftseinbrüchen in Sekundenschnelle gekommen. Seit knapp zwei Wochen stehen zehn Männer aus Berlin wegen einer Serie von Blitzeinbrüchen vor Gericht, darunter sollen Elektronikmärkte an mehreren Orten Deutschlands gewesen sein.

Ermittlungen wegen Blitzeinbrüchen im Dezember 2013

Ermittelt wird dagegen laut Anklagevertreterin noch wegen der extrem schnellen Einbrüche im Dezember 2013 im Einkaufszentrum Alexa am Alexanderplatz und im Apple Store am Kurfürstendamm. Die Staatsanwältin machte keine Angaben, ob die Täter dieselben sind wie die Angeklagten des aktuellen Prozesses.

Darüber hinaus müssen auch nicht immer Autos im Spiel sein: So schlugen etwa drei Maskierte erst kürzlich in einem Pfandleihhaus in Berlin-Mitte zwei Glasvitrinen mit Hämmern ein und stahlen Uhren. Ein paar Tage zuvor hatten Unbekannte Schaufensterscheiben des Luxus-Kaufhauses KaDeWe eingeworfen und Uhren aus der Auslage erbeutet. Die Diebe flüchteten jeweils in Autos mit gestohlenen Kennzeichen. Bisher hat die Berliner Polizei zu diesen Fällen keine neuen Erkenntnisse.