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Nach Räumungsklage

Mühlenverein nimmt sogar die halbe Brücke mit

Ziddorf / Lesedauer: 2 min

Die Wassermühle in Ziddorf bei Teterow ist beräumt. So gründlich, dass sogar das Brückengeländer über den Mühlbach mit den beiden Skulpturen fehlt. Die Gemeinde will das attraktive Objekt direkt an der B 108 nun schnellstmöglich verkaufen.
Veröffentlicht:20.06.2017, 15:22

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Der Ziddorfer Mühlenverein hat nach der verlorenen Räumungsklage ganze Arbeit geleistet und die Brücken hinter sich abgebrochen. Letzteres ist durchaus wortwörtlich zu nehmen: Denn die Brücke über den Mühlenbach hat er bei der Räumung des Objekts zum Teil gleich mit abgebaut, sagt Bürgermeister Philipp März. Die zwei Holzskulpturen, die das Geländer „bewacht“ haben, sind jedenfalls fort.

Von deren „Verschwinden“ überrascht ist selbst deren „Vater“ Jim Schütz aus Neu Ziddorf. „Wo sie sind, weiß ich auch nicht“, ist der Künstler ratlos, nimmt’s aber locker: „Ich habe keine Lust, mich zu ärgern. Mich geht das mit der Mühle alles nichts mehr an.“ Auch der Gemeinde bleibt nur ein Schulterzucken. Das Kunstobjekt habe schließlich der Verein bauen lassen, also könne er es auch wieder mitnehmen, meint März, wenngleich er eine solche „Abschieds-Geste“ nicht gerade fein findet.

Kaufpreis ist bisherigen Interessenten zu hoch

Ansonsten habe der Verein nach Auslaufen des Pachtvertrags und der monatelangen Besetzung der Mühle nun endlich alles beräumt. Vorrangig sei die Gemeinde froh, wieder „die Gewalt über das Gebäude“ zu haben, so Philipp März. „Wir können jetzt ungehindert mit Besichtigungsterminen agieren.“ Mehrere Interessenten gebe es bereits für das attraktive historische Objekt. Alle seien aus dem künstlerischen Bereich. Ihnen schwebe auch eine touristische Nutzung, etwa mit Ferienwohnungen, vor. Allerdings seien die potenziellen Käufer momentan noch von der Kaufsumme abgeschreckt: 150.000 Euro samt Speicher und Bauerngarten stehen zur Disposition. Da die Gemeinde aber daran interessiert sei, möglichst schnell zu verkaufen, ließe sich über den Preis durchaus verhandeln.

Dabei geht März davon aus, dass auch der Park öffentlich zugänglich bleibt. Der ist derzeit jedoch gesperrt. Man möchte der Verkehrssicherungspflicht nachkommen, die die Gemeinde so aber gerade nicht gewährleisten könne.