StartseiteRegionalPasewalkSchöne Pleite! Jetzt macht auch noch unsere Bank dicht

Penkun protestiert

Schöne Pleite! Jetzt macht auch noch unsere Bank dicht

Penkun / Lesedauer: 2 min

Die Nachricht trifft Penkun aus heiterem Himmel: Die Filiale der Raiffeisenbank in der Kupferstraße schließt zum 20. Juni. In dem Städtchen formiert sich seit Tagen ein kräftiger Widerstand gegen die Schließungspläne des Vorstandes.
Veröffentlicht:05.06.2014, 08:22

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Möchte sie zur Bank, dann muss sich Karin Krüger schon jetzt ins Auto setzen. Die junge Frau wohnt in Battinsthal. Der Weg in die Penkuner Kupferstraße ist allerdings nur wenige Kilometer kurz. Nach dem 20. Juni soll alles nach dem Willen des Vorstandes der Volksbank Uckermark-Randow anders sein. Die Kunden wurden per Brief informiert, dass ihre Ansprechpartnerin Sybille Blei künftig in Pasewalk arbeiten wird. Die  Penkuner Filiale wird geschlossen. „Ich war von dieser Information noch stärker betroffen, als ich kurze Zeit später zur Filiale musste. Das war so eine Atmosphäre, dass ich anschließend dachte: Das dürfen wir so nicht hinnehmen! Irgend jemand muss etwas unternehmen“, sagt Karin Krüger. Irgend jemand? Stunden später war es die Battinsthalerin selbst, die einen Protestbrief formulierte und Unterschriftenlisten druckte.

Knapp 900 Bürger aus Penkun, Nadrensee oder Krackow protestierten bis jetzt per Unterschrift gegen die  Filialschließung. Das Thema erreichte  die Stadtverordnetenversammlung mit dem Ergebnis, dass am 11. Juni eine Penkuner Delegation beim Bankvorstand in Prenzlau vorsprechen wird. „Wenn diese Filiale geschlossen wird, dann verliert Penkun wieder ein Stück Infrastruktur. Die Bankkunden haben ihren Gang zur Bank oft mit einem Einkauf verbunden, deshalb werden auch die Geschäfte von der Filialschließung betroffen sein. Wir dürfen uns das in unserer dünn besiedelten Region nicht gefallen lassen“, sagt Bürgermeister Bernd Netzel.

Die Penkuner Proteste kamen bereits beim Volksbank-Vorstand in Prenzlau an. „Natürlich werde ich die Delegation empfangen“, sagt Vorstand Horst Gülink auf Nachfrage. „Als Bank dürfen wir uns allerdings den wirtschaftlichen Veränderungen nicht verschließen“, fügt er an. Untersuchungen hätten ergeben, dass die Einwohnerzahl der Uckermark in den kommenden Jahren um rund 30 000 auf etwa 100 000 Einwohner sinken wird. „Das betrifft uns. Das betrifft alle weiteren Geldinstutute. Wir müssen darauf reagieren, bevor wir rote Zahlen schreiben“, sagt er.