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Tierskandal bei Anklam?

Abgemagerte Pferde rufen das Amt auf den Plan

Salchow / Lesedauer: 2 min

Dürr, ausgelaugt, die Rippen deutlich durch das Fell zu sehen: Immer wieder riefen Bürger bei den Behörden an, weil sie an der B 109 zwischen Ziethen und Klein Bünzow zwei Pferde stehen sahen, denen es offenkundig nicht gut geht. Doch der Besitzer hat eine Erklärung für den schlechten Zustand seiner Tiere.
Veröffentlicht:03.06.2016, 18:08

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Wenige Meter entfernt von der Bundesstraße 109 stehen zwischen Ziethen und Klein Bünzow zwei Pferde. Und seit mehreren Wochen häufen sich die Beschwerden bei den Behörden. Beschwerden von Autofahrern und Radlern, die sich Sorgen um den Zustand der Tiere machen. "Das eine Tier ist nur noch Haut und Knochen", sagte eine Leserin besorgt. Auch sie hat sich schon ans Veterinäramt des Landkreises gewandt.

Und beim Besuch am Gehöft zeigt sich in der Tat: So richtig gesund sehen die beiden Tiere nicht aus. Was ist denn da los mit den beiden Tieren? Für Conrad H. kommt die Frage nicht zum ersten Mal. Das Veterinäramt habe der Frührentner in den vergangenen Wochen mehrfach bei sich gehabt.

Tier aus Spanien geholt

"Die Leute sehen das und denken, ich vernachlässige die Tiere", sagt er. Doch er hat eine simple Erklärung: "Ich engagiere mich im internationalen Tierschutz." Das ältere der beiden Tiere habe er aus Spanien zu sich geholt. Sie sei dort als Zuchtstute eingesetzt und misshandelt worden sagt er. Als das Tier ein Augenleiden bekam, sollte es getötet werden. Stattdessen will Conrad H. ihm nun ein Gnadenbrot in Vorpommern bescheren.

Der erste Winter in Deutschland sei der wärmere Temperaturen gewöhnten Spanierin aber noch nicht recht bekommen. "Kommen Sie in vier Wochen noch mal, dann sieht sie wieder besser aus", verspricht der Mann.

Pferd muss aufgepäppelt werden

Einen deutlich schlimmeren Eindruck aber macht das kleinere der beiden Pferde. Ein gutes Jahr alt sei es wohl, sagt Conrad H. Er habe es erst vor Kurzem in unterernährtem Zustand bekommen und wolle das Tier nun aufpäppeln.

Beim Landkreis gibt man auf Nordkurier-Anfrage vorsichtig Entwarnung. Das Veterinäramt kenne den Fall inzwischen gut, sagt Kreis-Sprecherin Anke Radlof. Mitarbeiter seien vor Ort gewesen, hätten die Tiere untersucht und sich die Lebensbedingungen angesehen. "Es ist sichergestellt, dass die Tiere genug zu fressen bekommen", so Radlof.