StartseiteRegionalAnklamScharfe Kritik an der CDU und ein Aufbruchsignal

Kreisparteitag in Anklam

Scharfe Kritik an der CDU und ein Aufbruchsignal

Anklam / Lesedauer: 2 min

Das Treffen der Vorpommern-CDU am Sonnabend zog bundesweit Interesse auf sich. Dort wurden erstmals konkrete Pläne für einen konservativen Arbeitskreis vorgestellt. Der soll – nach den Debakeln der vergangenen Monate – den Kurs der Partei korrigieren.
Veröffentlicht:19.11.2016, 17:35

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Der konservative Kreis der CDU in Vorpommern nimmt Gestalt an. Auf einem Parteitag in Anklam stellte Dr. Sascha Ott das Vorhaben offiziell den Parteimitgliedern vor. In den vergangenen Wochen hatte er für die Etablierung einer solchen Gruppe innerhalb der CDU geworben. Ott erntete viel Applaus für seine Ansprache, in der er den Kreisverband aufforderte, sich für einen personellen und inhaltlichen Neuanfang der Christdemokraten einzusetzen. „Unsere Partei sollte bunt und tolerant werden. Farblos und beliebig ist sie geworden", so der Greifswalder Jurist. Der Kreis solle ein Sprachrohr sein, das dafür sorgt, dass rechts von der CDU künftig kein Platz mehr für eine demokratische Partei sei.

Ott benannte auch erste thematische Schwerpunkte der künftigen Arbeitsgruppe. „Wir brauchen wieder eine offene Diskussion über die drängenden Probleme der Gegenwart. Über Asyl und Zuwanderung, über Sicherheit, Bildung und Erziehung, über Ehe und Familie. Aber auch über Heimat und Umwelt.” Er kündigte ein erstes Treffen der Gruppe für den 13. Dezember in Anklam an. Auch im Anschluss gab es viel Zuspruch für den Plan. Etwa 60 der rund 90 anwesenden Parteimitglieder bekannte sich direkt zu der neuen Gruppierung.

Ott ging in seiner Ansprache auch erneut auf den Eklat um seine gescheiterte Nominierung als Landes-Justizminister ein. Gegen ihn sei eine fatale Intrige gesponnen worden, sagte er. „Die Drahtzieher sind bekannt. Der Landesvorstand wird dieses parteischädigende Verhalten auswerten. Die Betroffenen sind für Parteiämter ausnahmslos ungeeignet.” Damit forderte er erstmals öffentlich Konsequenzen für den Vorfall. Auch die statt seiner ernannte Justizministerin Katy Hoffmeister griff Ott indirekt an. Die Entwicklung, die dazu geführt habe das er nicht Minister wurde, täte ihm leid für die Justiz im Land, sagte er.