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Nur Zeit für ein Wahlkampf-Foto?

Demokratiebahnhof kritisiert Gabriel-Besuch

Anklam / Lesedauer: 2 min

Erst strahlende Gesichter, jetzt Frust: Der Anklamer Demokratiebahnhof äußert sich nicht sehr begeistert zum Besuch von Sigmar Gabriel und Manuela Schwesig.
Veröffentlicht:20.09.2017, 20:48

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Es war ein Besuch, der zunächst sehr vielversprechend klang. Vor zwei Wochen waren Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) und Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidenten Manuela Schwesig (SPD) in Anklam zu Gast und haben sich im Zuge dessen auch den Demokratiebahnhof angesehen. Dabei hatte Gabriel den ehrenamtlichen Helfern zusätzliche finanzielle Hilfe für den Bahnhof angekündigt.

Also große Freude beim Demokratiebahnhof? Weit gefehlt. Dort bewertet man den Besuch der Spitzenpolitiker in Anklam im Nachgang nämlich offenbar keineswegs nur positiv, wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht, die der Demokratiebahnhof nun auf seiner Webseite veröffentlicht hat.

„Vor zwei Wochen waren der Deutsche Außenminister Sigmar Gabriel und die Ministerpräsidentin Manuela Schwesig bei uns. Für ein intensives Gespräch gab es wenig Zeit, dafür aber für ein Pressefoto am Kicker mit Anklamer Jugendlichen“, heißt es in dem Text. „Eine parteipolitische Positionierung liegt uns aber fern. Auch wollen wir uns nicht für Wahlkampfauftritte vereinnahmen lassen.“

Sigmar Gabriel und Manuela Schwesig besuchten das ehrenamtliche Jugendprojekt nachdem im Juni einen Brandanschlag auf das Bahnhofsgebäude verübt wurde. In dem Gebäude schliefen zu diesem Zeitpunkt mehrere junge Personen, von denen zum Glück niemand verletzt wurde. Immer wieder wird der Demokratiebahnhof angegriffen.

Demokratiebahnhof: "Große Wertschätzung"

Also brachte der Termin nichts außer einem netten Bild für die SPD? Vorpommerns Staatssekretär Patrick Dahlemann (SPD), der den Termin organisiert hatte, sieht das anders. „Ich finde, das war ein guter Termin“, sagte er dem Nordkurier. „Natürlich wünscht man sich bei einem solchen Termin immer mehr Zeit“, so Dahlemann. Der Besuch werde sich aber auf jeden Fall für den Demokratiebahnhof lohnen, versprach er.

Claudia Gaschler vom Demokratiebahnhof äußerte sich bei einer Nachfrage des Nordkurier übrigens auch weit weniger kritisch: „Ich habe den Besuch als große Wertschätzung für unser Projekt empfunden.“