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SEK-Einsatz

Der Drogen-Koch bleibt hinter Gittern

Anklam / Lesedauer: 2 min

Bei der spektakulären Aktion des SEKs sind den Beamten zwei Italiener ins Netz gegangen. Sie sollen Drogendealer sein. Einer von ihnen – beruflich lange Zeit Koch – muss erst einmal im Stralsunder Gefängnis bleiben.
Veröffentlicht:23.05.2014, 07:51

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Mit den hiesigen Drogendealern ist offenbar nicht gut Kirschen essen. Denn dass die Polizei ein Spezialeinsatzkommando bei der Festnahme von zwei Verdächtigen am Donnerstagabend auf der Ostseestraße einsetzt, hat einen triftigen Grund: „Die Personen werden als gefährlich eingeschätzt“, erklärt ein Polizeibeamter. Was so viel heißt, dass die Polizei damit rechnete, dass die Drogenkuriere sich der Festnahme mit Gewalt widersetzen würden.

Doch dazu ließen es die Polizisten des Spezialkommandos gar nicht erst kommen. Eine gezündete Blendgranate überraschte die beiden Männer derart, dass sie sich ohne Widerstand festnehmen ließen. Der Einsatz war auch insofern erfolgreich, als dass sich im Auto der Drogendealer Kokain fand. Die Polizei spricht von einer Menge „im niedrigen dreistelligen Gramm-Bereich“. Der Einsatz des Spezialeinsatzkommandos war alles andere als eine spontane Aktion. Offenbar hatten Ermittler der Kriminalpolizeiinspektion (KPI) Anklam die beiden Männer italienischer Abstammung schon länger im Visier.

Beide leben schon seit Jahrzehnten in Deutschland. Der eine, ein 57-Jähriger, ist auf der Insel Usedom zu Hause, sein fünf Jahre jüngerer Komplize arbeitete geraume Zeit in einer Ferienanlage in Lubmin als Koch. Gewissermaßen nebenbei sollen sie sich als Drogenhändler betätigt haben. Das aufgefundene Kokain war zum Weiterverkauf an Konsumenten im Landkreis gedacht. Das Nobelauto der Italiener wurde erst einmal auf einem Polizeiparkplatz geparkt.

Die Drogendealer mussten sich nach einer Nacht in der Zelle am Donnerstag weiteren Vernehmungen der Kriminalisten stellen. Am frühen Nachmittag wurden die zwei dann dem Haftrichter vorgeführt. Dieser setzte den 57-Jährigen von der Insel Usedom auf freien Fuß, dagegen wurde der Koch aus Lubmin in Untersuchungshaft in die Justizvollzugsanstalt Stralsund überstellt. Bei einer Verurteilung droht ihm eine mehrjährige Haftstrafe.