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Ist Loitz seinen Stadtvätern egal?

Loitz / Lesedauer: 3 min

Die mangelnde Beteiligung am Hafen und im Park beruht zum Teil auch darauf, dass die Stadt und die Stadtvertreter in den vergangenen Jahren wenig Interesse ...
Veröffentlicht:02.05.2013, 02:42

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Die mangelnde Beteiligung am Hafen und im Park beruht zum Teil auch darauf, dass die Stadt und die Stadtvertreter in den vergangenen Jahren wenig Interesse auf diesem Gebiet gezeigt hatten“, urteilt der Loitzer Horst Triphahn, der sich selbst tatkräftig für die Bepflanzung entlang der Straßen eingesetzt hat. Deshalb sei Kritik aus dem Rathaus an der geringen Resonanz, Sonnabend gemeinsam diese Areale auf Vordermann zu bringen, nur teils berechtigt. Zumal sich diese negative „offizielle“ Einstellung fortsetzt, wie der besagte Subbotnik zeigte: „Bedenklicher ist die Bereitschaft der meisten Stadtvertreter und Mitarbeiter der Stadtverwaltung, ihren sichtbaren Beitrag zur Verschönerung unseres Ortes zu leisten“, verdeutlicht Triphahn gegenüber Nordkurier. Denn Abgeordnete und Rathaus-Mitarbeiter waren kaum vor Ort.
Glücklicherweise hätten aber viele Loitzer zumindest vor ihren eigenen Häusern und Grundstücken für Ordnung gesorgt. Besonders die Aktion mit den vielen Blumen um Bäume, Laternen und Schilder herum sieht er als erwähnenswert. Zumal sie nach der erfolgreichen Premiere 2012 nun ihre Fortsetzung und erneut viele Mitstreiter fand. Nicht in dieses Boot einsteigen wollte hingegen die Kommune, erklärt Triphahn. „Die war in den letzten Jahren nicht bereit, Geld für den Kauf von Pflanzen und Blumenzwiebeln auszugeben. Bei vielen Gesprächen in der Bürgermeistersprechstunde aber auch in Stadtvertretersitzungen musste ich erkennen, dass wenig Interesse an einer Verschönerung unserer Stadt bestand.“ Letztlich hätten auf seine Bitte die Unternehmer Klempahn und Käding 300 Stiefmütterchen zugesagt. Und neben vielen Privatleuten habe wenigstens die Kirchengemeinde das Angebot angenommen und bei sich
Exemplare davon eingesetzt.
Was die Blumenaktion angeht, räumt Bürgermeister Michael Sack den „Verzicht“ gegenüber dem Nordkurier ein. Dies bedeute allerdings keine Ablehnung, im Gegenteil: „Das läuft derzeit richtig gut, das finde ich richtig schön.“ Doch angesichts der begrenzten Ressourcen der Kommune müsse er Schwerpunkte setzen und hier auf die Eigeninitiative der Einwohner setzen. Wobei der Kauf solcher Blumen weniger ein Problem darstelle als viel mehr das Pflanzen und die später nötige Pflege. Er brauche die Leute vom Stadtbauhof einfach für viele andere wichtige Dinge, so der Rathauschef.
Zumindest in einem indes sind Sack und Triphahn vorbehaltlos einig: In der Empörung über jene Zeitgenossen, die die Verschönerungsarbeit der anderen auch sprichwörtlich mit Füßen treten. „Die Blumen wurden ausgegraben, unachtsame Autofahrer fuhren über die Rabatten und die Hundebesitzer kamen ihrer Verantwortung nicht nach“, berichtet der Loitzer „Blumenmann“ von so einigen Enttäuschungen. Eine Situation, die für die Stadtverwaltung und den Bauhof leider alles andere als eine Neuigkeit ist.
Immer wieder würden mit viel Arbeits- und Geldaufwand Pflanzaktionen vorgenommen, die wegen der Ignoranz und Dreistigkeit einiger Bürger ins Leere laufen, schildert Bauhof-Chef Maik Maschmeier. Eines der krassesten Beispiele sei der Gülzow-Park, wo er und seine Leute 80 Rhododendren einsetzten. Heute finden sich vielleicht noch zehn davon. Nicht etwa, weil der große Rest einge-
gangen ist, sondern weil so mancher Loitzer das Ganze wohl als Gartenmarkt zur kostenlosen Selbstbedienung ansah.
Trotzdem legte die Kommune dort beim Frühjahrsputz nun noch einmal nach und pflanzte zwischen 30 und 40 neue Ziersträucher. „Wir hoffen natürlich, dass die auch stehen bleiben.“