StartseiteRegionalAnklamLockt Mi 8 als Reklamebiene bald Gäste ins Bökener Imkerei­ Museum?

Imkerei­ Museum

Lockt Mi 8 als Reklamebiene bald Gäste ins Bökener Imkerei­ Museum?

Böken / Lesedauer: 3 min

Familie Beringer plant Austellung über Nektarsammler – Transporter bringt Hubschrauber aus Berlin.
Veröffentlicht:06.05.2000, 00:00

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Ein Bienen­ und Imkerei­ Museum soll in den nächsten Monaten neben dem Gutshaus Böken entstehen, geht es nach den Plänen von Hausherrin Jeanne Beringer. Von der Ausstellung ist zwar noch nichts zu sehen, ihr künftiges Aushängeschild hingegen „landete“ bereits in dem kleinen Dorf: Ein Transporthubschrauber Mi 8. ››Die Sonne schickt sich an, ins Bett zu gehen und die ersten Frösche im Dorfteich stimmen das Abendkonzert an, als am Freitag ein großer Tieflader auf die Straße zum Bökener Gutshaus einbiegt. Endlich, denken sich die Beringers. Denn der am Morgen in Berlin Diepensee gestartete Transport kommt mit einiger Verspätung – zuletzt von einem Unfall in Demmin aufgehalten.

Trotz des von den Rädern aufgewirbelten Staubes ist die Fracht nicht zu übersehen: Ein in mehrere Teile zerlegter großer Hubschrauber. Sie habe immer nach etwas besonderem als Anziehungspunkt für das geplante Museum gesucht, und letztlich sei ihr die Idee mit dem Hubschrauber gekommen. Der nämlich lasse sich mit einer Menge Farbe und Improvisationskunst sicher gut in eine überdimensionale Biene verwandeln. Ein Bekannter schließlich stellte den Kontakt mit dem Berliner Spezialflug­Unternehmen her, welches die Mi 8 ausgemustert hatte. Noch ein kurzer Besuch in der Hauptstadt und der Kauf war perfekt – Liebe auf den ersten Blick sozusagen. Zumal der Helikopter eine Einsatzgeschichte besitzt, die ihn mit der Region verbindet: 1998 holte er aus dem Peenetal die alten E­Masten von der Autobahntrasse. Eingetroffen auf dem Freigelände neben dem Bökener Gutshaus muss es schnell gehen.

Der Kran ist nur für diesen einen Tag da. Während der rote Sonnenball hinterm Horizont Richtung Görmin verschwindet, straffen sich die Kranseile um den tonnenschweren Rumpf und hieven ihn langsam empor. Der Transporter fährt unter der Last hinweg, und nach dem Austarieren landet die Mi 8 sanft auf vier Stellböcken. Bei Bauscheinwerfer­ und Taschenlampenlicht setzten die Monteure bis etwa 23 Uhr noch das Rotorgetriebe und den Schwanz des Hubschraubers an ihre Plätze.Am Freitag geht die Arbeit weiter – mit dem Fahrwerk und den jeweils etwa 120 Kilogramm schweren Rotorblättern. Am Wochenende schließlich soll die Maschine komplett sein. ‹‹ Genehmigung fehlt noch ››Wann die ersten Besucher den zur Reklamebiene umfunktionierten Hubschrauber besteigen können, ist fraglich. Noch fehlt Beringers die Genehmigung der Kommune für den Bau eines Museumsgebäudes am Rand des „Hubschrauberlandeplatzes“.

Das Haus soll diversen Ausstellungsstücken zur Imkerei ein Dach bieten, wobei Jeanne Beringer die Exposition in zwei Bereiche teilen möchte: einen über die internationale Nutzung der Bienen und einen über die heimische Art, die fleißigen Insekten einzuspannen. Ein Schaukomplex aus mehreren aktiven Bienenvölkern soll alles anschaulich untermalen. Die Vorstellungen der Beringers sehen auf dem Freigelände eine weitere Ansiedlung von Utensilien vor, die mit der Imkerei zu tun haben. Zum Beispiel eine Honigpresse und einen ausgedienten Bienenwagen. Gerade in dieser Hinsicht hofft die Familie auf Unterstützung aus der Bevölkerung. So mancher, meint Jeanne Beringer, hat sicher noch Überbleibsel aus Imkerzeiten bei sich herumzustehen. Sie denkt, dass bei einer schnellen Zustimmung der Gemeinde das Museum bereits im Herbst seine Pforten öffnen könnte. Und mit dem Hubschrauber als Attraktion dürfte Böken weit mehr auf sich aufmerksam machen als bisher.