StartseiteRegionalAnklamMachen Wildschweine bald auch die Kaiserbäder unsicher?

Auf Futtersuche

Machen Wildschweine bald auch die Kaiserbäder unsicher?

Usedom / Lesedauer: 2 min

Im polnischen Swinemünde trauen sich die Schwarzkittel bis in die Stadt. Und die Grenze ist nicht weit... Steht uns, wie im Jahr 2013, eine grenzübergreifende Wildschweinjagd auf der Europa-Promenade bevor?
Veröffentlicht:19.01.2016, 19:34

Artikel teilen:

In den vergangenen Wochen wurden immer wieder Wildschweine im polnischen Swinemünde auf der Insel Usedom gesichtet – mitten in der Stadt. Es scheint nur eine Frage der Zeit, bis auch aus deutschen Gemeinden auf Usedom, etwa den Kaiserbädern, die ersten Wildschweinschäden gemeldet werden.

Der neue Leiter des Forstamtes Neu Pudagla, Felix Adolphi, sieht die Lage aber noch entspannt. "Wildschweine sind sowohl auf der polnischen als auch auf der deutschen Seite Usedoms zu Hause und bewegen sich hier frei. Daher gibt es auch noch keinen Notfallplan."

Problematisch seien durch die Futtersuche der Tiere entstandene Schäden zum Beispiel an Deichen oder landwirtschaftlichen Flächen in städtischen Gebieten. Denn hier dürften Jäger nur mit einer Ausnahmegenehmigung zum Schießen in befriedeten Gebieten jagen. Diese wird nur in Notfällen erteilt, so Adolphi.

Afrikanische Schweinepest ist ein denkbares Problem

In diesem Fall müsste sich ein Geschädigter, zum Beispiel der Wasser- und Bodenverband, eine Gemeinde oder ein Landwirt, an die Untere Jagdbehörde wenden. Im Januar 2013 ist eine solche Genehmigung erteilt worden. Rund 25 polnische und deutsche Jäger gingen damals auf einem Teil der Europapromenade zwischen Swinemünde und den Kaiserbädern auf Wildschweinjagd.

„Wir müssten höchstens über Interventionsmaßnahmen nachdenken, wenn sich die afrikanische Schweinepest in Polen ausbreitet“, sagt Adolphi. Die Verbreitung dieser der europäischen Schweinepest ähnlichen Virusinfektion ende aber bisher an der östlichen polnischen Grenze. In Deutschland habe es noch keine dokumentierten Fälle der Krankheit gegeben. Allerdings wäre die Insel Usedom in Deutschland einer der ersten Eintrittsorte für die Krankheit.