Ermittlungen gegen Treibjagd-Teilnehmer
Staatsanwaltschaft stellt das Feuer ein
Bentzin / Lesedauer: 2 min
Die Staatsanwaltschaft Stralsund hat das Verfahren gegen die Teilnehmer der großen Herbstdrückjagd am Peenetal zwischen Jarmen und Loitz eingestellt. Insgesamt 90 Jäger und 30 Treiber erlegten in drei Revieren in und um Bentzin herum am 12. November innerhalb von drei Stunden alleine 67 Schwarzkittel, drei Rehe, ein Stück Damwild und sechs Füchse.
PETA, die nach eigenen Angaben größte Tierrechtsorganisation Deutschlands, stellte wenige Tage später eine Strafanzeige gegen alle beteiligten Jäger. Sie unterstellte ihnen, gegen Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes verstoßen zu haben, der es verbietet, ein Wirbeltier ohne vernünftigen Grund zu töten oder ihm erhebliche Schmerzen oder Leiden zuzufügen. Das kann mit einer Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren geahndet werden.
Keine einziger konkreter Hinweis von PETA
Insbesondere über die sozialen Netzwerke fand sich eine erhebliche Anzahl PETA-Sympathisanten oder zumindest Jagdkritiker, so dass in dieser Frage wochenlang schon fast eine Art Kulturkrieg auf den Nordkurier-Internetseiten tobte.
Bei der Klärung, ob die Jäger tatsächlich gegen Paragraf 17 verstoßen haben, setzte die Staatsanwaltschaft stark auf eine Stellungnahme der Experten von der Unteren Jagdbehörde des Landkreises Vorpommern-Greifswald. Die scheint eindeutig ausgefallen zu sein. Es gebe weder von dort noch von PETA oder anderer Seite konkrete Hinweise, dass bei einem der oben benannten Punkte Gesetze beziehungsweise Bestimmungen gebrochen worden seien, erklärte Oberstaatsanwalt Martin Cloppenburg gestern.Von daher existiere kein einziger Anhaltspunkt, dass sich dort jemand irgendetwas habe zuschulden kommen lassen.
PETA könne jetzt noch in Stralsund selbst oder bei der Generalstaatsanwaltschaft in Rostock als dienstvorgesetzter Behörde Beschwerde gegen die Entscheidung einlegen, so Cloppenburg.