StartseitePanorama"Besenstielräuber" gesteht Erpresserbrief an den FC Bayern

Prozess in München

"Besenstielräuber" gesteht Erpresserbrief an den FC Bayern

München / Lesedauer: 1 min

Er wusste genau, dass es im Gefängnis nicht angenehm ist. Schließlich saß der Angeklagte schon hinter Gittern. Das ist der Grund, warum er den FC Bayern München trotzdem erpressen wollte.
Veröffentlicht:09.12.2016, 17:08
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Drei Freunde, die auf Zuschauerplätzen im Landgericht München sitzen, können es noch immer nicht fassen. Ihr guter Freund Harald, mit dem sie gewandert sind und gegrillt haben, soll versucht haben, den Rekordmeister FC Bayern München um Geld und Diamanten im Wert von insgesamt drei Millionen Euro zu erpressen.

Die Tat kann sich Harald Z. angeblich selbst nicht erklären: "Mir ist es ein Rätsel, wie ich auf so eine dumme Idee kommen konnte, wieder eine Straftat zu begehen", sagt er vor Gericht.

Als sogenannter Besenstielräuber saß Harald Z. von 1998 bis 2009 im Gefängnis, wurde dann auf Bewährung entlassen. Seinen Spitznamen bekam er, weil er bei 16 Banküberfällendie Angestellten in Putzräume sperrte und die Tür mit einem Besenstiel verrammelte.

"Geld ... oder Verletzte ... oder Tote"

Nach seiner Entlassung gelang es ihm nicht, «in der Gesellschaft wieder Fuß zu fassen», sagt der Staatsanwalt. Im Januar 2016 war sein Arbeitslosengeld ausgelaufen, er fürchtete Altersarmut.

Am 2. Februar 2016 tippte er den ersten Erpresserbrief in den Computer. "Geld ... oder Verletzte ... oder Tote. (...) Die Gefahr ist groß", heißt es darin. Von einer "(Auto)-Bombe" ist die Rede.

Doch die Bayern schalteten die Polizei ein. Nun droht dem Besenstielräuber erneut eine lange Haftstrafe.