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Schlagersängerin

Große Trauer um Andrea Jürgens

Neubrandenburg / Lesedauer: 3 min

Nach dem Tod von Andrea Jürgens reagieren viele Leser bestürzt. Auch ihre Agentur trauerte, will sich aber zu einem umstrittenen Satz nicht äußern.
Veröffentlicht:21.07.2017, 18:21

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In die Heile Welt des Schlagers passt dieses Lied nun wirklich nicht. Andrea Jürgens besang die Folgen einer Scheidung und wurde damit berühmt. „Und dabei liebe ich euch beide” hieß es. 1978 war das und die Sängerin war gerade mal zehn Jahre alt. Herzzerreißend besingt sie darin, wie ein Kind unter der Trennung ihrer Eltern leidet.

Bis heute ist sie Millionen Menschen mit diesem Titel in Erinnerung. „Und wieder eine sehr, nette und beliebte Sängerin hat uns verlassen! Ihre Stimme war einmalig, wie ein Engel! Leb' wohl liebe Andrea!”, schreibt eine Frau unter diesem Video.

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Am Donnerstag starb die Schlagersängerin an einem Nierenversagen. Sie wurde 50 Jahre alt. Jürgens lebte zuletzt in Recklinghausen. „Wir sind unendlich traurig, uns fehlen die Worte, wir vermissen dich”, schreibt ein Fanclub.

Der Musikproduzent Jack White hatte sie entdeckt. Nach ihrem ersten Fernsehauftritt in der ARD-Silvestergala 1977/78 ging es steil bergauf. In den deutschen Single-Charts erreichte der Song Platz 4. Im Juli wurde sie bei einer ZDF-Hitparade von den Zuschauern zur Siegerin des Abends gewählt. Großen Erfolg hatte sie im gleichen Jahr auch mit „Ich zeige dir mein Paradies”.

Plötzlich starben beide Eltern

Zuletzt startete sie 2016 ein Comeback – mit Erfolg. Ihr Album „Millionen von Sternen” schaffte es im Frühjahr in den Album-Charts auf Platz 10. Im Herbst 2016 ging sie auf Tournee. Sie wurde jedoch krank und musste die Tour abbrechen.

Privat durchlebte die Sängerin in den vergangenen Jahren schwere Zeiten. In einem Interview sagte sie Anfang 2016 rückblickend dem Portal „Bunte.de”: „Mein Papa ist gestorben, mein Bruder, meine Schwiegermutter. Da kam eins zum anderen. Das war wirklich nicht leicht.” Später im Jahr starb dann auch noch ihre Mutter. Jürgens war einige Jahre verheiratet, bis die Ehe geschieden wurde. Sie hatte keine Kinder.

Ihre Fans reagierten bestürzt auf den Tod der Künstlerin. „Zu Jung um zu sterben, sie war eine tolle Frau und Sängerin. Ruhe in Frieden”, schreibt eine Leserin auf der Facebook-Seite des Nordkurier. Eine andere erinnert sich: „Ich habe sie bei einer Veranstaltung mal erlebt und habe immer ihre Stimme gern gehört! Mein Beileid!”

Agentur betreibt Klickfang

„Wir trauern um eine Ausnahmekünstlerin, die die Liebe zur Musik von Kindesbeinen an begleitete”, hieß es am Donnerstag auf der offiziellen Facebookseite der Künstlerin, die von der Artcom Venture GmbH in Berlin betreut wird.

Die Agentur schreibt außerdem: „Wünscht Andrea auf ihrer letzten Reise alles Gute, indem ihr jetzt 'Gefällt mir' klickt.” Im Internet ist diese Art der Formulierung als Clickbait, also „Klickfang”, verschrien und hinterlässt daher eine gewissen Beigeschmack. Einige Fans äußerten bereits ihren Unmut darüber.

Auf eine Anfrage des Nordkurier wollte sich die Agentur zu dieser Wortwahl äußern. Eine angekündigte Stellungnahme blieb dann aber auch mehr als 24 Stunden später aus.