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War es die Gasleitung?

Haus explodiert - mindestens zwei Tote

Itzehoe / Lesedauer: 2 min

Eine Explosion erschüttert Itzehoe, ein Mehrfamilienhaus wird zum Trümmerhaufen. Retter wühlen im Schutt nach Vermissten - manche mit bloßen Händen. Von zwei Verschütteten fehlt zunächst jede Spur.
Veröffentlicht:10.03.2014, 14:30
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Eine gewaltige Explosion hat ein Mehrfamilienhaus in Itzehoe in Schleswig-Holstein komplett zerstört und mindestens zwei Bewohner das Leben gekostet. 15 Menschen wurden nach Polizeiangaben verletzt - zwei von ihnen schwebten in Lebensgefahr, zwei weitere kamen schwer verletzt ins Krankenhaus. Auch Stunden nach dem Knall suchten Spürhunde und Rettungskräfte unter den Trümmern nach zwei vermissten Hausbewohnern. Der Einsatz sollte sich bis spät in die Nacht hinziehen.

Das Haus stürzte am Montagmorgen gegen 9 Uhr völlig in sich zusammen - warum, blieb zunächst unklar. Angrenzende Gebäude wurden stark beschädigt, rund 100 Menschen durften zunächst nicht in ihre Wohnungen zurück. „Die ganze Straße ist voller Splitter“, sagte eine Polizeisprecherin. Ein Großaufgebot von Polizei und Feuerwehr eilte zur Unglücksstelle, Rettungshubschrauber wurden angefordert. Rund 365 Rettungskräfte waren im Einsatz. Auch viele Schaulustige versammelten sich.

Der Sprecher der Rettungsdienstkooperation, Christian Mandel, sagte: „Die Rettungskräfte sind mit Hochdruck dabei, das Trümmerfeld zu räumen.“ Teils werde der Schutt mit bloßen Händen abgetragen. Auch mit Baggern wurden Trümmerteile weggeräumt. Bei der Suche nach den Vermissten schlug nach Mandels Angaben am Montagmittag ein Spürhund an - die Helfer konnten dort jedoch niemanden entdecken. „Die Rettungsmaßnahmen hier werden so lange fortgeführt, bis Gewissheit besteht, was mit diesen drei Personen ist“, kündigte der Sprecher an. Einer der drei wurde gegen 17.50 Uhr tot geborgen - laut Polizei ein 58 Jahre alten Bauarbeiter.

In dem Wohnhaus waren elf Menschen gemeldet

Die Kriminalpolizei nahm Ermittlungen zur Unglücksursache auf. Auf der Straße vor dem Mehrfamilienhaus gab es Sanierungsarbeiten. Nach der Explosion war anfangs vermutet worden, ein Bagger habe eine Gasleitung beschädigt. Die Polizei bestätigte dies jedoch nicht: „Es gibt noch keine Hinweise auf eine mögliche Ursache der folgenschweren Explosion.“ Dennoch wurde das Gas in den Straßen rund um die Unglücksstelle abgestellt, wie die Sprecherin berichtete.

In dem Wohnhaus waren den Angaben zufolge elf Menschen gemeldet. Wie viele von ihnen zum Zeitpunkt der Explosion in ihren Wohnungen waren, blieb zunächst unklar. Der bereits am Vormittag entdeckte Tote - ein 36-Jähriger - und vier Verletzte seien Hausbewohner, erklärte die Sprecherin. Bei den anderen Verletzten handelte es sich nach ersten Erkenntnissen um Mieter umliegender Wohnungen, möglicherweise auch um Passanten.

Die Druckwelle der Explosion beschädigte etliche Häuser. „In einige Wohnungen kann man hineingucken“, sagte die Polizeisprecherin. Die Einsatzkräfte räumten mehrere Straßenzüge, Statiker sollten die Gebäude begutachten. Die rund 100 Anwohner sollten in Hotels untergebracht werden. Sie sollten auch psychologische Hilfe bekommen.