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Grüne meckern über Ex-Boxer

Kritik perlt an Bierbotschafter Axel Schulz ab

Potsdam/Stuttgart / Lesedauer: 2 min

Da schäumen die Grünen in Brandenburg: Ex-Boxer Axel Schulz als Bierbotschafter, geht das? Da prosten sie in Baden-Württemberg: Grünen-Ministerpräsident Kretschmann wird Bierbotschafter. Was soll das?
Veröffentlicht:29.06.2017, 10:45
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Er trinkt gerne Bier, ist in Brandenburg geboren und hat Erfahrungen mit Kopfschmerzen: Ex-Boxer Axel Schulz ist doch im Grunde prädestiniert, der Bierbotschafter für das Land zu sein. Oder doch nicht? Von den Grünen bekommt er jetzt Haue. Sie haben seine Arbeit als Bierbotschafter in einer mündlichen Anfrage im Brandenburger Landtag angezweifelt.

„Am 22. Mai 2017 wurde der ehemalige Boxer Axel Schulz vom Verein zur Förderung Brandenburger Klein- und Gasthausbrauereien zum Bierbotschafter für Brandenburg er-
nannt. Zu den Aufgaben des Bierbotschafters gehört es, die märkischen Biere zu bewer-
ben, ...”, leitet Grünen-Abgeordneter Michael Jungclaus ein. „Ich frage die Landesregierung: Ist es nach ihrer Ansicht, angesichts der steigenden alkoholbedingten Erkrankungen und der hohen Anzahl an Alkoholtoten, sinnvoll und angemessen, mit einem Bierbotschafter, der Biertrinken als sein Hobby angibt, für Brandenburger
Biere zu werben und auch Kinder für Bierwerbung einzusetzen?”

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Staatskanzleichef Thomas Kralinski (SPD) will deswegen kein Fass aufmachen. Dass Schulz gerne Bier trinke, sei keine Aufforderung zu übermäßigem Alkoholgenuss, sagte er gegenüber der Märkischen Allgemeinen Zeitung (MAZ). Außerdem habe Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) dasselbe Hobby. Ein Foto von Schulz mit einem Kind mit dem Gürtel des Bierbotschafters, das von Junglclaus ebenfalls hinterfragt wurde, ist das ein Problem? Für Kralinski sei das harmlos. Wie er der MAZ sagte, handle es sich dabei um ein Erinnerungsfoto eines Bio-Braumeisters aus Potsdam.

Schulz nimmt Kritik sportlich

(Foto: WARNING)

Schulz nahm die Kritik des Grünen-Abgeordneten Michael Jungclaus relativ sportlich. "Warum macht man das als "guter Politiker"? Haben wir wirklich keine anderen Probleme?", so Schulz am Donnerstag. "Ich danke dem Staatskanzlei Potsdam Chef Thomas Kralinski und natürlich unseren Ministerpräsident Dietmar Woidke für euer Vertrauen. Ich freu mich sehr über meinen neuen Kollegen Winfried Kretschmann (Ministerpräsident Baden-Württemberg). Sie sind immer gern gesehen in der Brandenburger Bierstrasse."

Übrigens braut sich da gerade noch etwas zusammen: Biertrinken ist für den grünen Ministerpräsidenten jetzt sogar mehr als nur ein Hobby. Am Donnerstag wird Kretschmann Bierbotschafter Deutschlands. Der Deutsche Brauer-Bund vergibt den Ehrentitel aum 19 Uhr. Die Laudatio hält Kretschmanns Vorgänger, Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU). Der Ehrentitel wird seit 2002 jährlich verliehen. Verpflichtungen sind damit nicht verbunden. Baden-Württemberg gilt als Bundesland mit reicher Brautradition und großer Biervielfalt. Fast 200 Brauereien gibt es im Südwesten – das toppt nur noch Bayern, wo sich 624 Unternehmen der Herstellung des Getränks widmen.