StartseitePanoramaMehrere Erdbeben erschüttern Italien

Ausmaß der Schäden unklar

Mehrere Erdbeben erschüttern Italien

Rom / Lesedauer: 2 min

Wie ein Fluch liegen die Naturgewalten über dem Zentrum Italiens. Fast exakt zwei Monate nachdem ein schweres Erdbeben mehreren Orten Verwüstung und Tod brachte, bebte die Erde wieder. Ähnlich stark.
Veröffentlicht:26.10.2016, 22:33
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Sie sind sowieso schon verunsichert, verängstigt, getroffen von dem Erdbeben vor zwei Monaten. Nun wiederholt sich der Schrecken für die Menschen in Mittelitalien. Die Erde bebt schon wieder und dieses Mal gleich mehrfach. Erst mit einer Stärke von rund 5,5. Wenig später folgt ein noch kräftigeres Beben von etwa 6. Das Zentrum liegt am Mittwochabend nur etwas weiter nördlich der Gegend, die bei dem Erdstoß vom 24.  August – der ebenfalls eine Stärke dieser Größenordnung hatte – verwüstet wurde und fast 300 Tote zu beklagen hatte.

In dem Ort Ussita in den Marken spricht der Bürgermeister von „apokalyptischen“ Szenen. „Die Gegend unseres Ortes ist am Ende“, sagt Marco Rinaldi einem TV-Sender. Auch in der kleinen pittoresken Stadt Visso müssen sich schlimme Szenen abgespielt haben. „Die Wände sind über mir zusammengestürzt (...) Ich bin geflüchtet, und alles war staubig. Die Leute haben geschrien“, berichtet eine Frau der Nachrichtenagentur Ansa. In der Stadt brechen Menschen in Panik aus, weinen.

Zentrum ist eine Staubwolke gehüllt

Der Bürgermeister von Castelsantangelo, das Dorf mit etwa 300 Einwohnern liegt am nächsten zum Zentrum des Bebens, erzählt von beträchtlichen Schäden. Der Ort habe keinen Strom, liege im Dunkeln, es regne. „Wir warten darauf, dass Gott sich beruhigt“, so Mauro Falcucci laut Ansa. „Das historische Zentrum ist in eine Staubwolke gehüllt.“ Viele Häuser seien aber seit dem Beben im August nicht bewohnbar gewesen seien, was ihm Hoffnung gebe, dass keine Opfer zu beklagen seien.

Selbst im mehr als 120 Kilometer entfernten Rom wackeln Wände und Tische, Menschen rennen erschrocken auf die Straße, es gibt Risse in Gebäuden. Selbst das Außenministerium wird evakuiert.
Der Zivilschutz spricht zunächst von einem Verletzten. Aber das Ausmaß dürfte erst viel später sichtbar sein.

Eines ist sicher: Die Angst ist zurück. Wenn sie überhaupt gewichen ist. Denn Bewohner von Orten wie Amatrice, Accumoli und Arquata del Tronto – letzterer liegt nur 25 Kilometer Luftlinie von dem jetzigen Zentrum entfernt – leben seit Wochen und Monaten mit ständigen Nachbeben.