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Landesparteitag

Andreas Kalbitz ist neuer Vorsitzender der Brandenburger AfD

Frankfurt/Oder / Lesedauer: 2 min

Gut drei Jahre führte Alexander Gauland die Brandenburger AfD - und war gleichzeitig stark in der Bundespolitik präsent. Jetzt macht er Platz für einen jüngeren Nachfolger.
Veröffentlicht:08.04.2017, 10:39
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Der als rechtsnational geltende Landtagsabgeordnete Andreas Kalbitz ist neuer Vorsitzender der Brandenburger AfD. Der 44-jährige Verlagskaufmann wurde bei einem Landesparteitag in Frankfurt (Oder) mit 156 Stimmen der 214 anwesenden Parteimitglieder zum Nachfolger von Alexander Gauland gewählt.

Sein Gegenkandidat, der Landtagsabgeordnete Sven Schröder, kam auf 43 Stimmen. Es gab 2 Enthaltungen, 13 Stimmen waren ungültig. Kalbitz kam damit auf 64,7 Prozent Zustimmung. Gauland war nach drei Jahren an der Parteispitze nicht mehr für den Landesvorsitz angetreten. Der 76-Jährige will im Herbst in den Bundestag einziehen.

Gauland bleibt Vorsitzender der AfD-Fraktion im Landtag

Kalbitz war bislang Stellvertreter von Gauland an der Spitze von Landespartei und Landtagsfraktion. Er war früher bei den Republikanern und Vorsitzender eines rechtsextremen Kulturvereins. In seiner Bewerbungsrede lehnte Kalbitz eine solche Einordnung ab. "Nein, es wird keinen Rechtsruck in der AfD Brandenburg geben", betonte er. Kalbitz rief die Partei zur Geschlossenheit auf. "Dann wird sich die AfD als neue soziale Heimatpartei und als neue Volkspartei behaupten."

Zuvor war Gauland von den rund 200 Parteimitgliedern mit großem Applaus verabschiedet worden. "Ich verabschiede mich - nur in der Funktion als Landesvorsitzender von Brandenburg", sagte der 76-Jährige. Er bleibt zunächst Vorsitzender der AfD-Fraktion im Landtag.

Realpolitik von Frauke Petry als Ziel von Kritik

Angesichts der Richtungskämpfe im AfD-Bundesvorstand hatte auch Gauland die Partei zu Einigkeit aufgerufen. "Es ist nicht zielführend, wenn plötzlich zwischen Fundamentalopposition und Realpolitik unterschieden wird - das sind zwei Facetten von Politik", sagte er. Die Wähler erwarteten, dass die AfD gemeinsam gegen die anderen Parteien antrete.

Er zielte damit auf Parteichefin Frauke Petry, die die AfD durch eine "realpolitische Strategie" mittelfristig koalitionsfähig machen will. Den thüringischen Landesvorsitzenden Björn Höcke und Gauland sieht Petry dagegen auf einem Weg der "Fundamentalopposition".