Geplantes Flüchtlingsheim angezündet
Angeklagter im Nauen-Prozess beschuldigt nun doch Komplizen
Cottbus / Lesedauer: 1 min
Im Prozess zum Brandanschlag auf eine geplante Flüchtlingsunterkunft in Nauen (Havelland) hat am Donnerstag ein Angeklagter seine Aussage revidiert und nun doch Mitangeklagte beschuldigt. In einer von seinem Anwalt verlesenen Erklärung begründete er, warum er am vergangenen Verhandlungstag überraschend seine Aussagen bei der polizeilichen Vernehmung zurückgezogen hatte.
Danach konnte er nicht mit Sicherheit sagen, ob ein Angeklagter direkt beteiligt war. Er habe Angst gehabt, weil er an seinem Fahrzeug einen Zettel „Verräter” gefunden habe, begründete er die Angaben vor Gericht. „Ich habe mich entschlossen es noch einmal richtigzustellen”, ließ er nun mitteilen.
Angeklagt sind sechs Neonazis wegen eines Brandanschlags auf eine geplante Notunterkunft für Flüchtlinge und wegen weiterer Straftaten. Der als Rädelsführer angeklagte NPD-Politiker Maik Schneider hatte zum Prozessauftakt den Brandanschlag eingeräumt, aber von einem „Unfall” gesprochen. Die Sporthalle war im August 2015 komplett niedergebrannt.