StartseiteRegionalBrandenburgBER-Architekt weist Täuschungsvorwurf zurück

Nach Durchsuchungen

BER-Architekt weist Täuschungsvorwurf zurück

Berlin / Lesedauer: 2 min

Der Polizeieinsatz in seinen Büros erzürnt Meinhard von Gerkan. Er kritisiert die Arbeitsweise der Berliner Flughafen-Aufklärer im Abgeordnetenhaus. Diese sprechen allerdings von schriftlichen Beweisen, die das Vorgehen rechtfertigen.
Veröffentlicht:27.10.2013, 20:44
Artikel teilen:

Nach dem Polizeieinsatz in Büros des Berliner Flughafen-Architekten Meinhard von Gerkan wehrt sich dessen Büro gegen den Vorwurf der Täuschung. Unhaltbar sei auch die Anschuldigung, man habe ein Beweismittel nachträglich geändert, teilten die Architekten von Gerkan, Marg und Partner (GMP) mit.

Der Untersuchungsschuss des Berliner Abgeordnetenhauses hatte am Freitag mit Polizeihilfe ein Dokument bei Gerkan sichergestellt, in dem die Parlamentarier Hinweise vermuten, dass es am Eröffnungstermin für den neuen Hauptstadtflughafen im Juni 2012 früh Zweifel gegeben habe. Die Architekten hätten den Ausschuss mehrfach über Zustand und Verbleib des Schriftstücks getäuscht, begründete der Vorsitzende Martin Delius (Piratenpartei) die Aktion.

Der Streit entzündet sich laut GMP an „einer Sachverhaltsdarstellung zu Störungen des Projektablaufs, die zu einer Verschiebung der BER-Eröffnungstermine geführt haben“. Das Büro habe dem Ausschuss das Papier schon im Februar 2013 ausgehändigt und zudem im Mai gemailt. Der Textteil sei lesbar gewesen, lediglich Honorarbeträge seien aus Gründen des Geschäftsgeheimnisses geschwärzt worden.

„Dass der Vorsitzende des Ausschusses, Martin Delius, statt zum Telefon zu greifen, einen Durchsuchungsbeschluss erwirkte und gar die Polizei eingeschaltet hat, ist unverhältnismäßig und scheint allein politisch motiviert“, kritisiert Gerkan. Die Polizei hatte am Freitag gleichzeitig Büros in Berlin und Hamburg sowie eine Privatwohnung ins Visier genommen. Im Berliner Büro seien die Unterlagen dann herausgegeben worden.

Vorsitzender kritisiert Architekten

Delius erneuerte seinen Vorwurf am Sonntag. Er verwies auf monatelange Schriftwechsel mit GMP. „Nicht nur ließen die Architekten Fristen verstreichen, sie behaupteten sogar, dass es kein Originaldokument gäbe. Dies hat sich am letzten Freitag als Unwahrheit herausgestellt.“ Ein Telefonat sei aus verfahrensrechtlichen Gründen ausgeschlossen gewesen.