In Brandenburg sind im Vorjahr so wenige Ehen wie seit fast zwei Jahrzehnten nicht mehr geschieden worden. Für 4691 Paare wurde das Aus besiegelt, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag mitteilte. Das seien 3,2 Prozent weniger als im Vorjahr. Mit 5,5 Prozent endeten die meisten Ehen im sechsten Jahr.
Auch bundesweit halten den Angaben zufolge die Ehen immer länger, und die Zahl der Scheidungen geht zurück. Eine geschiedene Ehe dauerte 2016 im Durchschnitt 15 Jahre und damit so lange wie noch nie seit der Wiedervereinigung. Dies liegt nach Darstellung des Bundesamtes auch daran, dass immer mehr Ehen erst nach der Silberhochzeit geschieden werden. Im Vorjahr war das etwa jede Sechste; 1991 dagegen nur jede Elfte.
Entscheidung fällt mit Mitte 40
Bundesweit wurden 162 397 Ehen 2016 geschieden, fast 1000 oder 0,6 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Noch niedriger war die Zahl zuletzt nur 1993 mit 156 425 Scheidungen.
Die Männer waren bei der Scheidung 2016 durchschnittlich 46 Jahre und sieben Monate alt, die Frauen drei Jahre jünger. Das Durchschnittsalter der Paare bei der Scheidung war 1991 noch mehr als sieben Jahre niedriger.
Die Aufhebung von eingetragenen Lebenspartnerschaften zwischen zwei Frauen oder zwei Männern ist zuletzt stark gestiegen. 2016 wurde dieses Bündnis 37 mal aufgehoben, im Jahr davor waren es noch 17 Aufhebungen. 2016 wurden in Brandenburg 216 eingetragene Lebenspartnerschaften begründet.