StartseiteRegionalBrandenburgGelder für Entsorgung von Kriegsmunition versprochen

Unterstützung vom Bund

Gelder für Entsorgung von Kriegsmunition versprochen

Potsdam / Lesedauer: 2 min

Brandenburg gilt als das Land, in dem die meiste Munition im Boden liegt. Der Bund will erstmals finanziell helfen, die Hinterlassenschaften der Alliierten zu beseitigen. Einige Fragen sind aber offen.
Veröffentlicht:01.01.2016, 18:10
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Bei der Vernichtung von Munition aus dem Zweiten Weltkrieg kann Brandenburg künftig mit mehr finanzieller Hilfe des Bundes rechnen. „Es ist ein Erfolg intensiver Bemühungen, dass der Bund nun auch zu seiner Mitverantwortung für die Beseitigung alliierter Kampfmittel steht“, sagte Brandenburgs Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) am Freitag in Potsdam. Noch sei unklar, wie die bereitgestellten Mittel verteilt werden sollen. „Hier muss der Bund rasch Klarheit schaffen“, betonte Schröter.

Bisher steuerte der Bund nur Geld bei, wenn es um die Beseitigung sogenannter reichsdeutscher Munition ging. Jetzt wird es erstmals auch Unterstützung für die Vernichtung von Kampfmitteln der Alliierten geben. Laut Mitteilung sind dafür deutschlandweit 60 Millionen Euro bis zum Jahr 2019 vorgesehen, davon fünf Millionen Euro für dieses Jahr.

Im Jahr 2015 wurden in Brandenburg nach einer vorläufigen Bilanz mehr als 200  Tonnen Kampfmittel aus dem Zweiten Weltkrieg vernichtet. Darunter waren beispielsweise 25 000 Granaten, 800 Brandbomben und 120  Sprengbomben, wie es in der Mitteilung des Innenministeriums hieß. Auch 19  große Bomben mit einem Gewicht von jeweils mehr als 250 Kilo wurden fachgerecht entsorgt. Dazu kam Munition von Handfeuerwaffen. Die Kosten der Entsorgung für das Land betrugen mehr als 11,4 Millionen Euro.

In der Mark werden den Angaben zufolge immer noch auf rund 350 000 Hektar zivil genutzter Fläche Blindgänger vermutet. Neben Oranienburg gehören unter anderem Potsdam, die Region südlich Berlins sowie die Gebiete entlang von Oder und Neiße zu den regionalen Schwerpunkten.