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Sozialer Wohnungsbau

Günstiger Wohnraum wird immer rarer

Potsdam / Lesedauer: 2 min

Günstiger Wohnraum in Brandenburg wird immer knapper, auch wegen des Stillstands im sozialen Wohnungsbau. Nun hat die Landesregierung gegengesteuert - bislang allerdings nur mit mäßigem Erfolg.
Veröffentlicht:11.09.2016, 16:34
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Nach jahrelangem Stillstand kommt die staatliche Wohnraumförderung in Brandenburg nur schleppend voran. Im ersten Halbjahr 2016 wurden lediglich für 28 Mietwohnungen und 5 Eigentumswohnungen Fördermittel beantragt, wie das Infrastrukturministerium auf eine Anfrage der Linkspartei im Potsdamer Landtag mitteilt. Für weitere 210 Wohnungen, darunter 8 Eigentumswohnungen, gebe es Anfragen für Fördergelder. Für die Wohnungsbauexpertin der Linken, Anita Tack, ist klar: „Die Wohnungsbauförderung, insbesondere für den sozialen Wohnungsbau, greift zu kurz.“

Dabei stehen in Brandenburg in den nächsten vier Jahren jeweils 100 Millionen Euro für den Bau von bezahlbaren Wohnungen bereit. Bis Ende 2019 sollen mindestens 2000 Sozialwohnungen neu entstehen.

Mehr Zuschüsse und weniger Darlehen gefordert

Doch es fehlen günstige Mietwohnungen. Von den in den ersten sechs Monaten dieses Jahres geförderten 28 Wohnungen sind 22 mietpreis- und belegungsgebunden. Nicht eine einzige Wohnung wurde im ersten Halbjahr fertiggestellt. Wie viele es bis zum Jahresende sein werden, ist laut Ministerium „gegenwärtig nicht abzuschätzen“. 2014 gab es in Brandenburg 59835 Wohnungen mit Mietpreis- und Belegungsbindungen, einschließlich Sozialwohnungen, ein Jahr später waren es nur noch 54088 - ein Trend, der sich Tack zufolge fortsetzt, wird nicht gegengesteuert.

Bei Gesprächen mit Bürgermeistern, Kommunalvertretern und kommunalen Bauträgern habe sie immer wieder gehört, dass die vom Land zur Förderung des Wohnungsbaus gewährten Darlehen zu teuer seien. „Sie wollen mehr Zuschüsse und weniger Darlehen angesichts der Niedrigzinsen“, sagt Tack.