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Sex und Drogen

Im Darkroom des Berghain soll das Licht angeschaltet werden

Berlin / Lesedauer: 2 min

Die parteilose Bezirkspolitikerin Sibylle Schmidt will keine Exzesse mehr in dem Berliner Technoclub Berghain. Das hat sie für die AfD beantragt. Die Partei will davon aber nichts wissen.
Veröffentlicht:19.04.2018, 14:07

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In der Club-Szene hat das Berghain einen guten Ruf, bei www.djmag.com ist der Berliner Technoschuppen in einer Liste auf Platz zehn weltweit. Er ist für ausschweifende und freizügige Partys bekannt. Sibylle Schmidt sieht das scheinbar nicht so rosig. Die parteilose Bezirkspolitikerin will dem Club die gewerbliche Erlaubnis entziehen lassen. „Seit Jahren finden im Berghain Verstöße gegen Gaststättenverordnungen statt. Drogen aller Art – insbesondere wach haltende Amphetamine – werden konsumiert und können leicht erworben werden”, heißt es in einem Beschlussantrag an das Bezirksparlament, den Schmidt für die AfD gestellt hat.

„Nachfolgenden Gastronomen und Betreibern werden Öffnungszeiten von 22.00 Uhr bis 6.00 Uhr morgens auferlegt, um einen drogenfreien Besuch unter Berücksichtigung eines natürlichen Biorhythmus’ zu ermöglichen. Sexuelle Handlungen sind durch entsprechende Beleuchtung und Personal zu unterbinden”, heißt es weiter.

AfD zieht Antrag zurück

Die AfD hingegen möchte das Licht im Darkroom offenbar nicht anschalten lassen. Die Partei, in deren Namen Schmidt den Antrag gestellt hatte, distanziert sich davon. Er wurde zurückgezogen, wie der Sprecher des AfD-Landesverbands, Ronald Gläser, am Donnerstag sagte. „Die AfD ist keine Verbotspartei.” Die Antragsstellerin Schmidt, die stellvertretende Fraktionsvorsitzende im Bezirksparlament, habe den Vorstoß nicht mit der Partei abgesprochen, hieß es gegenüber dem rbb. Die AfD hat in dem Bezirk 3 der 55 Sitze.

Den Club umgibt ein Mythos von Fotografierverbot, strengen Türstehern und frei gelebter Sexualität. Jüngst geriet der Club wegen des Drogentodes einer Besucherin aus den USA in die Schlagzeilen.