StartseiteRegionalBrandenburgKompromiss soll "Landfraß" ausbremsen

Flächenmangel

Kompromiss soll "Landfraß" ausbremsen

Potsdam / Lesedauer: 1 min

Jedes Bauvorhaben, das die Natur beeinträchtigt, muss laut Gesetz an anderer Stelle ausgeglichen werden. Bauern sehen sich dadurch als doppelt geschädigt. Eine Neuregelung soll Abhilfe schaffe, wird aber auch kritisiert.
Veröffentlicht:30.05.2016, 05:00
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Die Brandenburger Landesregierung will den Schwund landwirtschaftlicher Flächen durch Bebauung und Naturschutz bremsen. Dafür tritt am 1. Juni eine Neuregelung der Kompensationsmaßnahmen nach dem Bundesnaturschutzgesetz in Kraft. Der Ausgleich von Baumaßnahmen solle "zukünftig weniger zulasten landwirtschaftlich genutzter Flächen gehen", teilte das Agrar- und Umweltministerium in Potsdam mit. Stattdessen sollen die Agrarbetriebe bevorzugt selber zum Naturschutz beitragen. Dabei können die Landwirte etwa auf ökologischen Anbau umstellen oder Weideflächen und Streuobstwiesen anlegen.

Bauernverbände beklagen sich seit Jahren über "Landfraß", den doppelten Verlust von Agrarfläche durch Bebauung auf der einen Seite und Ausgleichsmaßnahmen auf der anderen Seite. Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) in Brandenburg befürchtet dagegen, dass die Neuregelung künftig weniger profitable Naturschutzmaßnahmen wie Waldrandbau und Gewässergestaltung verdrängen würde.