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Drei Verhaftungen in Deutschland

Mutmaßlicher IS-Terrorist im Oderbruch gefasst

Brandenburg / Lesedauer: 2 min

Großer Wirbel in einer Asylunterkunft bei Wriezen: Polizisten haben ein mutmaßliches Mitglied des Terrornetzwerks Islamischer Staat festgenommen. Er sollte an einem Anschlag in Düsseldorf mitwirken
Veröffentlicht:02.06.2016, 16:04
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Einer von drei am Donnerstag festgenommenen mutmaßlichen IS-Terroristen ist nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur im Oderbruch gefasst worden. Polizeikräfte stellten den 27-Jährigen am Vormittag in einer Asylbewerberunterkunft in Bliesdorf bei Wriezen (Landkreis Märkisch-Oderland). Die anderen beiden Syrer im Alter von 25 und 31 Jahren wurden am gleichen Tag in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg festgenommen, wie die Bundesanwaltschaft mitteilte. Alle drei sollten noch am Donnerstag zum Haftrichter nach Karlsruhe gebracht werden.

Die Männer sollten nach Erkenntnissen der Ermittler im Auftrag des Terrornetzwerks Islamischer Staat (IS) einen Anschlag in der Düsseldorfer Altstadt begehen. Ein vierter Verdächtiger sitzt in Frankreich in Untersuchungshaft. Die Bundesanwaltschaft bemühe sich jetzt um die Auslieferung des 25-Jährigen.

Zusammenhang zur Fußball-EM gibt es nicht

Der 27-Jährige und der in Paris inhaftierte Mann sollen den Angaben zufolge im Frühjahr 2014 in Syrien den Auftrag für den Anschlag erhalten haben. Sie seien im Mai 2014 in die Türkei und im März und Juli 2015 von dort getrennt über Griechenland nach Deutschland gereist. Den in NRW festgenommenen 25-Jährigen hätten sie spätestens im Januar 2016 davon überzeugt, sich zu beteiligen. Der 31 Jahre alte Verdächtige habe die Sprengstoffwesten herstellen sollen. Er sei schon seit Oktober 2014 in Deutschland, hieß es.

Hinweise dafür, "dass die Beschuldigten bereits mit der Umsetzung ihres Anschlagsplanes konkret begonnen hatten", liegen den Angaben zufolge nicht vor. Einen Zusammenhang mit der bevorstehenden Fußball-Europameisterschaft in Frankreich gebe es nicht.

Gefährdungslage unverändert hoch

Eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums in Berlin sagte auf Anfrage lediglich, die Gefährdungslage sei "unverändert" hoch. Deutschland befinde sich weiterhin "ebenso wie andere europäische Staaten im Fadenkreuz des internationalen Terrorismus".

Zuerst hatte "Spiegel Online" über die Festnahmen berichtet. Die Gruppe plante laut Bundesanwaltschaft, dass sich zunächst zwei Selbstmordattentäter in Düsseldorf in der zentralen Heinrich-Heine-Allee in die Luft sprengen. Anschließend hätten weitere Attentäter möglichst viele Passanten mit Gewehren und Sprengsätzen töten sollen, hieß es weiter.