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Messe in Berlin

Regionale Produkte sollen Kunden locken

Berlin / Lesedauer: 2 min

Neue märkische Spezialitäten laden zum Probieren ein. Aber auch die schwierige Lage der Landwirtschaft ist auf der Grünen Woche am Brandenburg-Tag ein Thema.
Veröffentlicht:23.01.2017, 19:08
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Zurück zu überschaubaren Zutatenlisten und Rezepturen – darauf setzen Brandenburgs Aussteller bei der Grünen Woche im Kontakt mit den Verbrauchern. „Die Kunden wollen den Überblick behalten, was in den Nahrungsmitteln drin ist, die auf den Tisch kommen“, sagte der Geschäftsführer des Marketing-Verbandes pro agro, Kai Rückwold, am Montag auf dem traditionellen Brandenburg-Tag.

21 Bäckereien erhielten die Goldene Brezel des Bäckerhandwerks. Entscheidendes Kriterium war: Brote und Backwaren müssen traditionell handwerklich und nach eigenen Rezepten hergestellt werden. Andere Aussteller bieten Natursäfte, Wurst ohne Zusatzstoffe, Bio-Heumilch oder deftige Eintöpfe.

250 Vertreter von 16 Handelsketten schauen sich laut Rückwold dieser Tage in der Brandenburg-Halle um und suchen Kontakt mit Erzeugern und Vermarktern. „Auch kleine Firmen können so ihren Platz in Supermärkten finden“, betonte er. Etwa 90 Produkte bietet pro agro derzeit unter der Marke „Von hier“ in der Region Berlin-Brandenburg an.

Faire Balance zwischen Landwirten, Verarbeitern und Handel

Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) appellierte am Montag bei seiner Visite an die Verbraucher, mehr zu regionalen Produkte zu greifen. „An den Ladentheken entscheiden Sie, wie es den Landwirten geht.“ Feinschmecker sollten nicht nur an den Ständen Produkte kosten, sondern später auch lokal kaufen. Gerade der dramatische Verfall der Milchpreise zeige, dass dringender Handlungsbedarf bestehe, sagte Woidke. Liquiditätshilfen allein reichten nicht aus. Wichtig sei eine faire Balance zwischen Landwirten, Verarbeitern und Handel.

„Es sieht so aus, dass sich der Milchmarkt auf einem niedrigem Niveau eingepegelt hat“, sagte der Präsident des Landesbauernverbandes, Henrik Wendorff. Es sei aber schwer vorhersehbar, wohin die Entwicklung gehe, eine Markterholung bei der Milch sei nicht zu erwarten.

In den rund 3400 Betrieben der Brandenburger Ernährungswirtschaft – vom Landwirt bis zum Einzelhandel – arbeiten rund 58  000 Beschäftigte. Die größten Verarbeiter erreichen einen Umsatz von insgesamt rund 4,3 Milliarden Euro. Bereits seit 25 Jahren gibt es die Brandenburg-Halle auf der Messe. Etwa 75 Aussteller sind in diesem Jahr dabei.