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Neue Eigentümerstruktur

Russischer Konzern will Mehrheit an PCK Raffinerie

Schwedt / Lesedauer: 2 min

Wegen der Ukraine-Krise sind die deutsch-russischen Beziehungen politisch abgekühlt. Doch auf wirtschaftlicher Ebene baut der russische Konzern Rosneft sein Deutschland-Geschäft aus.
Veröffentlicht:22.06.2015, 07:00
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Russlands größter Ölkonzern Rosneft will die Mehrheit an der Raffinerie PCK Schwedt in der Uckermark übernehmen. Der russische Staatskonzern kauft für insgesamt 300 Millionen Dollar (rund 264 Millionen Euro) dem französischen Unternehmen Total seine Anteile in Höhe von derzeit 16,7 Prozent ab. Die Verträge für die Transaktion seien jetzt unterzeichnet worden, bestätigte am Wochenende eine PCK-Sprecherin entsprechende Medienberichte.

Rosneft übernehme dazu die Beteiligungen seines britischen Partners BP, ebenfalls ein erdölverarbeitendes Unternehmen. So verdopple der Energieriese seine Anteile an Bayernoil von derzeit 12,5 auf 25 Prozent und an der Karlsruher Raffinerie Miro von derzeit 12,0 auf 24 Prozent, teilte das Unternehmen beim Wirtschaftsforum in St. Peterburg, das am Wochenende zu Ende gegangen ist, mit. Darüber hinaus sollen die Russen auch die PCK-Anteile in Höhe von 37,5 Prozent übernehmen.

Kartellrechtliche Genehmigungen noch offen

Vorbehaltlich kartellrechtlicher Genehmigungen, die allerdings noch ausstehen, werde Rosneft hier künftig rund 54 Prozent der Anteile an der Raffinerie halten, hieß es. Im Gegenzug übernehme BP eine Produktionsanlage in Gelsenkirchen.

Die Schwedter PCK-Sprecherin begrüßte diesen Schritt ausdrücklich. Zum einen ende in Schwedt ohnehin die russische Erdöl-Pipeline Druschba, zum anderen seien die eigenen Produktionsanlagen sehr gut auf das sibirische Rohöl und die damit zusammenhängenden Anforderungen eingestellt. Somit werde die eigene Versorgungssicherheit gestärkt, fügte die Sprecherin hinzu.