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Nebenwirkungen für Tiere und Pflanzen

Umweltschützern stößt Folienspargel sauer auf

Potsdam / Lesedauer: 2 min

Oft sind Anbaugebiete monatelang unter Plastik verpackt. Das Umweltministerium sieht dabei keine Probleme. Kritiker warnen aber, dass dadurch ganze Landstriche versiegelt werden.
Veröffentlicht:21.09.2014, 16:31
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Der massenhafte Anbau von Spargel unter Folie in Brandenburg stößt auf Widerstand bei Umweltschützern. Die industriemäßig betriebene Versiegelung der Landschaft müsse gestoppt werden, fordert die Bürgerinitiative „Landschaft ohne Folie“. Neben der Beeinträchtigung des Landschaftsbildes fürchtet sie negative Auswirkungen auf Tier- und Pflanzenwelt.

Bislang seien aber keine großen Beeinträchtigungen für Flora und Fauna durch Folien-Spargel festgestellt worden, erklärte Umweltministerin Anita Tack (Linke) auf eine parlamentarische Anfrage der Grünen-Fraktion im Landtag. Folie wirkt bei Spargel wie ein Mini-Treibhaus und sorgt dafür, dass das Gemüse schneller wächst. Scheinbar endlos erstrecken sich während der Saison die Erdwälle und die darüber liegenden Folien. Brandenburg ist Spargelland: 17  000 Tonnen Spargel konnten in diesem Jahr geerntet werden.

Wohin sollen Tiere ausweichen?

Die bewirtschafteten Flächen sind oft über sechs Monate mit Folie überzogen. Wohin sollen Wildtiere, Vögel, Schmetterlinge, Käfer und Bienen ausweichen?, fragt die Initiative. Mit jedem weiteren Hektar Folienversiegelung werde weiteren Tieren ihr Lebensraum genommen, hieß es.

Tack erklärte, von einer Versiegelung der Flächen könne nicht gesprochen werden. Die streifenförmige Anordnung der Erdwälle und die dazwischen liegenden folienfreien Laufwege ermöglichten eine vollständige Versickerung des Niederschlagwassers. Auch größere negative Folgen für Brutvögel seien bislang nicht belegt. Akuten Handlungsbedarf gebe es daher nicht, erklärte Tack. Es werde aber geprüft, ob nähere Untersuchungen erforderlich seien.