StartseiteRegionalBrandenburgWieder Automaten-Sprengung in Brandenburger Kleinstadt

Sonderkommission gegründet

Wieder Automaten-Sprengung in Brandenburger Kleinstadt

Lehnitz / Lesedauer: 2 min

In diesem Jahr ist es bereits die 25. Explosion eines Automaten in Brandenburg. In Lehnitz wurde ein Fahrkartenautomat gesprengt, ein Busnotverkehr musste eingesetzt werden. Nun bildet die Polizei ein spezielles Ermittlerteam.
Veröffentlicht:18.10.2016, 15:30
Artikel teilen:

Wegen eines nicht gezündeten Sprengsatzes in einem Fahrkartenautomaten musste am Dienstagmorgen der S-Bahnhof Lehnitz in Oranienburg (Oberhavel) für mehrere Stunden gesperrt werden. Gegen vier Uhr hatten Zeugen eine Detonation gemeldet, sagte Toralf Reinhardt, Sprecher der Polizeidirektion Nord. Die Täter hatten zwei Automaten auf dem Bahnsteig im Visier. Verletzt wurde niemand.

Spezialisten bemerkten, dass der vermutlich selbstgebastelte Sprengsatz in einem Fall nicht funktionierte. Der Bahnhof wurde zwischen fünf und neun Uhr gesperrt. Der S-Bahnverkehr der Linie
S1 sowie der Regionalbahnverkehr wurden unterbrochen. Es fuhr ein Busnotverkehr zwischen Oranienburg und Birkenwerder. Den zweiten Sprengsatz ließen nach Polizeiangaben Profis vor Ort detonieren. Schäden am Bahnhof entstanden nicht.

Mehr Sprengungen, weniger Banküberfälle

Laut Toralf Reinhardt war es in diesem Jahr im Bereich der Polizeidirektion Nord der erste Fall, bei dem Täter versuchten, einen Fahrkartenautomaten zu sprengen. Üblicherweise haben es Kriminelle auf Geldautomaten abgesehen. Dabei setzen sie meist ein Gasgemisch ein. Unklar ist bislang, was genau in Lehnitz benutzt wurde. Die Brandenburger Polizei hat eine spezielle Ermittlungsgruppe eingesetzt, die Sprengungen von Geldautomaten aufklären soll.

In diesem Jahr habe es bereits 24 Fälle gegeben, dazu neun Versuche, sagte Polizeipräsident Hans-Jürgen Mörke vor der Explosion in Lehnitz. Im gesamten vergangenen Jahr seien neun Taten registriert worden. Die Zahl der Banküberfälle sei im Gegenzug von etwa 60 bis 70 noch vor wenigen Jahren auf inzwischen knapp eine Handvoll im Jahr gesunken. Zunächst beschäftigten sich fünf Ermittler und zwei Auswerter mit diesen Straftaten. Die Zahl der Beamten soll auf bis zu zehn aufgestockt werden.