StartseiteRegionalDemminBürgermeister stellt Brummi-Fahrer und wird fast verprügelt

Ärger um Vollsperrung der B194

Bürgermeister stellt Brummi-Fahrer und wird fast verprügelt

Demmin / Lesedauer: 2 min

Weil viele Lastwagenfahrer die Vollsperrung der B194 auf kürzestem Weg umfuhren, wurden kleine Straßen in Mitleidenschaft gezogen. Der Bürgermeister von Hohenbollentin setzte sich dagegen zur Wehr und kassierte dafür fast Prügel.
Veröffentlicht:13.05.2016, 19:06

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Die Bundesstraße zwischen Demmin und Stavenhagen war vier Wochen voll gesperrt. Hans Schommer, Bürgermeister von Hohenbollentin, zieht eine Schadensbilanz: Da wäre zum Beispiel die Verbindungsstraße zwischen Schwichtenberg und Hohenbollentin, die erst vor zwei Jahren saniert wurde. "Die Absenkung der Fahrbahn ist deutlich zu sehen. Die Rissbildung in der Straße hat eklatant zugenommen."

Verantwortlich für diese Schäden macht er den übermäßigen Schwerlastverkehr, der im April über die Straße rollte - obwohl die offizielle Umleitung dort gar nicht entlang führte. Schommer ist sicher, dass dieser Verkehr zumindest zum Teil hätte verhindert werden können.

Bürgermeister nimmt Sache selbst in die Hand

Der Bürgermeister hatte etwa wegen weiterer Verbotsschilder bei Polizei, Straßenbau- und Ordnungsamt angerufen - ohne Erfolg. Neben "den ortsunkundigen Umleitungsopfern", wie er sie nennt, habe es noch die "schwarzen Schafe" gegeben. Jene Lastwagenfahrer, die sehr wohl ortskundig sind und die Straße nach Hohenbollentin trotz Verbot benutzt haben. Schommer schlug daher der Polizei und dem Ordnungsamt Kontrollen vor. Auch das passierte nicht.  

Hans Schommer rief sogar bei einer Rostocker Firma an, deren Lastwagen immerzu durch seinen Ort fuhren. "Sie haben sich zumindest einsichtig gezeigt.", sagte er dazu.

Und er ging noch einen Schritt weiter. "Ich habe mir einen LKW-Fahrer gekrallt", sagte Hans Schommer. "Der hat mir dann Prügel angedroht." Als er daraufhin seinen Bürgermeisterausweis gezeigt habe, sei der Fahrer schnell weg gewesen.