StartseiteRegionalDemminEntenbraten mit Rotkohl: Festtagsessen für Bedürftige

Demminer Tafel kümmert sich um Benachteiligte

Entenbraten mit Rotkohl: Festtagsessen für Bedürftige

Demmin / Lesedauer: 2 min

Sogar an den Festtagen herrscht Trubel bei der Demminer Tafel. Bedürftige, die keine Familie haben, finden hier Abwechslung und dazu kommt auch noch ein leckeres Weihnachtsmenü auf den Tisch.
Veröffentlicht:24.12.2013, 14:04

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Es riecht nach Entenbraten und Rotkohl in der Küche der Demminer Tafel. Günther Kny ist in seinem Element, er kocht gern und möchte zu den Weihnachtsfeiertagen den Bedürftigen ein leckeres Essen servieren. „Viele von denen, die zu uns kommen, sind allein und freuen sich über etwas Geselligkeit zum Fest“, sagt er. Auch am Heiligabend war die Küche nicht kalt, da gab es Fischsuppe. Am zweiten Feiertag brachte Mitarbeiterin Manuela Leistikow Rouladen auf den Tisch. „Wir können unsere Leute zum Fest doch nicht allein lassen“, erklärt sie. Dafür stelle sie sich gern an den Herd. Für einen kleinen Obolus von zwei Euro können Bedürftige so auch zu den Weihnachtsfesttagen bei der Demminer Tafel essen.

„Ich komme schon zum Frühstück her. Ich werde abgeholt und auch wieder nach Hause gefahren“, erzählt Hannelore Lenz und amüsiert sich vor dem Essen beim Mensch-ärgere-dich-nicht-Spiel. „Hier habe ich etwas Gesellschaft, zu Hause bin ich doch allein“, sagt die Rentnerin aus Buschmühl. Sie isst bei der Tafel Mittag und wird später wieder nach Buschmühl gefahren. Für den Nachmittag geben die Mitarbeiter der Tafel noch etwas Kuchen mit. „Das ist eine tolle Sache, dass man uns nicht allein lässt. Die Mitarbeiter der Tafel kümmern sich, das kann man nicht hoch genug loben“, meint ein Besucher. So müsse er sich nicht selbst verpflegen, so einen Entenbraten würde er wohl auch nicht hin bekommen.

Günther Kny schiebt inzwischen vier Enten in den Ofen, alle gut gewürzt mit Zitrone und gefüllt mit Backpflaumen und Esskastanien. Die Tiere liefen noch vor Kurzem über seinen Hof. „Das Essen schmeckt hier sehr gut und man weiß über die Feiertage, wo man hingehen kann“, sagt Sigrid Hagemann. Sie sei seit der Wende arbeitslos und bekomme nun wohl auch keine Arbeit mehr.

Die Feiertage mag Sigrid Hagemann eigentlich nicht so sehr. „Man kann sich ohnehin nichts leisten, lebt bescheiden. Andere sind vor dem Fest im Kaufrausch“, meint sie. Sie fühlt sich bei der Demminer Tafel gut aufgehoben.