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Fernwärme für alle

Kommt der Anschlusszwang?

Demmin / Lesedauer: 2 min

Die Stadtwerke wollen die Fernwärme-Versorgung in Demmin beträchtlich ausbauen. Vor allem das Stadtzentrum haben sie im Visier, dort ist bisher kaum eine Straße am Netz. Im Rathaus wächst das Paragrafenwerk dazu. Einer seiner Punkte dürfte bald Protest wach rufen.
Veröffentlicht:09.03.2015, 18:15

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Für die große Wettkampf-Sporthalle, deren Bau 2015 starten soll, sind noch viele Fragen offen, doch eine ist schon mal geklärt: Geheizt wird mit Fernwärme. Auch die Diakonie will ihren künftigen Komplex aus Seniorenwohnungen, Tafel und Tagesstätte in der Baustraße an das kommunale Heißwasserrohr anschließen. In der Saarstraße sollen in diesem Jahr drei Wohnblocks ans Netz - ein richtig großer Wurf.

Es wird immer deutlicher: Fernwärme liegt wieder im Trend. Vor allem Investoren von Neubauten im Stadtgebiet setzen darauf. Die Stadtwerke haben sich rechtzeitig darauf eingestellt: Die Biogasanlage auf dem Kirchengut und das zum Teil mit Bioethanol befeuerte Blockheizkraftwerk am Apollonienmarkt liefern mit ihrer Fernwärme ein klima-zertifiziertes Produkt. Für den den großen Wurf fehlen aber noch zwei Dinge: neue Leitungen und eine Satzung, die die Fernwärme-Versorgung im Stadtgebiet regelt.

Diskussionen erwartet

Noch ist das Papier nur ein Entwurf, doch ein Thema wird bald für Aufregung sorgen: der geplante Anschluss- und Benutzungszwang. In Neubauten und im Fall von Umrüstungen alter Heizungen, so sieht es die Satzung vor, soll der Anschluss an das Fernwärmenetz zur Pflicht werden. Karsten Behrens betont, dass auch zahlreiche Befreiuungsmöglichkeiten vom Anschlusszwang definiert werden sollen. "Gewiss wird es Diskussion geben, das Wort Zwang ist vielleicht auch nicht das glücklichste", meint der Stadtwerke-Mann. Und versichert, dass die Fernwärme-Offensive neben einem Beitrag zum Klimaschutz letztlich auch eine Preisstabilität zum Ziel habe.