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Schweinemast-Protest an der Feuerwehr

Fließt Spende nur, wenn das Kreuz wegkommt?

Gnevezow / Lesedauer: 2 min

In Gnevezow stehen viele Protestkreuze gegen die geplante Schweinemastanlage. Auch neben der Feuerwehr hängt eines. Und das sorgte jetzt für Unruhe im Dorf.
Veröffentlicht:12.05.2014, 16:14
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Solange wie es die Proteste gegen die geplante Schweinemastanlage bei Gnevezow gibt, solange hängt an dem Gebäude der Freiwilligen Feuerwehr in Gnevezow ein rotes Kreuz - wie es sie viele in der Gemeinde Borrentin gibt.

Sie sind Ausdruck eben dieses Protestes der Menschen. Bis vor Kurzem hing es an der Feuerwehr am Giebel des Hauses, doch weil es dort den Putz beschädigen könnte, brachten die Kameraden es direkt am Zaun neben dem Gerätehaus an. Gut sichtbar von der Straße aus - auch für Landwirt Peter Rabe, der den Schweinestall errichten möchte.

Kameraden fühlen sich erpresst

Eben dieses Kreuz sorgte nun für Gesprächsstoff im Dorf. Peter Rabe hatte sich nämlich bei Wehrführer Thomas Gebel gemeldet und dieses Protestkreuz in Zusammenhang mit einer in Aussicht gestellten Spende für die Jugendwehr gebracht. „So nach dem Motto, er würde spenden, wenn...“, schilderte Thomas Gebel auf der jüngsten Gemeindevertretersitzung. Er war ganz schön sauer über diesen von Rabe hergestellten Zusammenhang. Schließlich sind die Kameraden auf Spenden angewiesen, damit auch mal etwas Außerplanmäßiges wie beispielsweise ein gemeinsamer Ausflug möglich ist. Vom Bürgermeister wollte Gebel deshalb wissen, wie er sich verhalten soll, schließlich ist die Gemeinde Dienstherrin der Wehr.

Peter Rabe unterdessen wies die mutmaßliche Intention, dass das eine mit dem anderen etwas zu tun habe, auf Nachfrage unserer Zeitung zurück.

Seit Jahren unterstütze seine Familie die Arbeit der Jugendfeuerwehr und das wolle sie auch weiter tun. „Die Aktivitäten der Jugendwehr halte ich für die wichtigsten in der Gemeinde überhaupt“, sagt der Landwirt. Jedoch frage er sich, ob die Feuerwehr nicht instrumentalisiert werde, um die Interessen einiger Bürger zum Ausdruck zu bringen. Zumal er nicht davon ausgehe, dass alle Kameraden gefragt wurden, ob sie sich so positionieren möchten. „In meinen Augen stehen sich hier ein öffentliches und ein Privatinteresse gegenüber.“