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Insolvenz in der Stör-Fabrik

Kaviar-Traum erleidet Schiffbruch

Demmin / Lesedauer: 2 min

Es klang von Anfang an zu schön, um wahr zu sein. Vorpommern wird als Kaviar-Exporteur reich! Immerhin, eine Zeit lang schien es wirklich zu laufen, jetzt aber sind die letzten Störe weg.
Veröffentlicht:03.11.2016, 10:49

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Nichts geht mehr anscheinend am Demminer Caviar-Creator-Platz. Für „Russian Sturgeon“, so geht aus den bundesweiten Insolvenzbekanntmachungen hervor, wurde das Insolvenzverfahren eröffnet. Rund elf Jahre nach dem lautstarken Start scheint die Stör- und Kaviarproduktion in Demmin damit endgültig am Ende zu sein.

Begonnen hatte alles mit einem geradezu filmreifen Plot. Als „Caviar Creator“ (CC) im März 2005 in Meyenkrebs seine Aquakultur eröffnete, hatte die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft gerade ein Ermittlungsverfahren gegen die Muttergesellschaft eingeleitet. Unter anderem stand der Verdacht im Raum, die Aktienverkäufer hätten Anleger mit falschen Ertragsangaben geködert.

Dabei blieb es nicht. Während in den Becken der Demminer Tochtergesellschaft zwar tonnenweise Störe schwammen, die waghalsigen Gewinnversprechen aber nie auch nur annähernd eingehalten wurden, tobten in Internetforen Schlammschlachten bis hin zum – von CC dementierten – Vorwurf der organisierten Kriminalität.

Russiches Unternehmen stieg ein

Nach einem zwischenzeitlichen Eigentümerwechsel stimmten die Gläubiger schließlich im Jahr 2010 der Übernahme der Demminer Anlagen durch „Russian Sturgeon“ zu. Mit dem russischen Unternehmen wurde es relativ still um die Störfarm in Meyenkrebs, auch wenn es immer wieder Gerüchte um wirtschaftliche Schwierigkeiten gab. Nun hat es sich anscheinend ausgefischt.

Offen ist derzeit, wie es nun weitergeht. Vom vorläufigen Insolvenzverwalter gab es keine Stellungnahme, auch von der Geschäftsleitung bei Russian Sturgeon in Meyenkrebs war niemand zu erreichen.