Gedenken an die Reichspogromnacht
Kränze gegen braunen Ungeist
Demmin / Lesedauer: 1 min
Als vor 75 Jahren in ganz Deutschland die Synagogen brannten, blieb Demmin davor verschont. Nicht etwa, weil hier der Ungeist der Nationalsozialisten gefehlt hätte, sondern weil die auf wenige Personen zusammen geschmolzene jüdische Gemeinde ihr religiöses Zentrum schon vorher verkaufen musste. Vor Verfolgung und der Ermordung schützte das die wenigen verbliebenen jüdischen Mitbürger nicht. Heute erinnern nur noch ein Straßenname und die Stolpersteine daran, dass es auch in Demmin einmal eine jüdische Gemeinde gab. Und die alljährlichen Kranzniederlegungen der Stadt auf dem jüdischen Friedhof.
Anlässlich des Jahrestages der Reichspogromnacht gedachten am Freitag Stadtvertreter, Stadtverwaltung und die evangelische Kirche des damaligen Unrechts, als die Nazis hunderte Juden ermordeten, tausende in Konzentrationslager sperrten und damit den Auftakt zum späteren Völkermord gaben. Zugleich rief Bürgermeister Michael Koch dazu auf, sich gegen den wieder aufflackernden Ungeist und Fremdenhass zu wehren.