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Dargun

Pfad führt zurück in die Slawenzeit

Dargun / Lesedauer: 2 min

VonGerald GräfeDer zweite Erlebnisweg im Erholungswald am Klostersee ist eingeweiht. Auf zwei Kilometern zeigt er, wie Darguns „Ureinwohner“ lebten. Im ...
Veröffentlicht:07.05.2013, 02:25

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VonGerald Gräfe

Der zweite Erlebnisweg im Erholungswald am Klostersee ist eingeweiht. Auf zwei Kilometern zeigt er, wie Darguns „Ureinwohner“ lebten. Im kommenden Jahr soll der Pfad noch weitergebaut werden. Dann mit Palisadenzaun und Aussichtsturm.

Dargun/Demmin.Er habe ganz bewusst nach kurzen, für Kinder leicht aussprechbare Namen gesucht, betont Landschaftsarchitekt Tom Knoche. So kam er auf Jela und Jano als Namen für die Maskottchen des neuen Slawenpfades. Grafikerin Stefanie Lange, ebenso am Klostersee ansässig, gab den beiden Slawenkindern ihre Gesichter. Dabei orientierte sie sich an historischen Darstellungen der Wilzen, die später Zirzipanen hießen. Vor allem sollten die Figuren des Erlebnispfades keine Disney-Antlitze aufweisen.
Till Backhaus (SPD), Landesminister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz, eröffnete am Montag offiziell den nunmehr zweiten Erlebnispfad im Darguner Erholungswald. Anliegen des zwei Kilometer langen Pfades ist es, die Besucher auf eine Reise in die slawische Vergangenheit der Region mitzunehmen und ihnen die Sitten und Gebräuche der Bevölkerung vor über 1000 Jahren zu vermitteln. Die „Reiseleitung“ übernehmen dabei Jela und Jano. Die beiden berichten an diversen Stationen auf den dort stehenden Tafeln, wie das Alltagsleben ihrer Familien aussah, an welche Götter sie glaubten, wie ihre Burgen und ihre Siedlungen erbaut wurden. Zwei Spielplätze sowie Sitzgruppen gehören ebenso zum Slawenpfad.
In diesen ersten Bauabschnitt flossen 72 000 Euro. Der größte Teil – 60 700 Euro – kam über das Leader-Programm der EU. Darguns Bürgermeister Karl-Heinz Graupmann (Die Linke) hofft auf eine erneute Förderung, für den zweiten Bauabschnitt, möglichst für das kommende Jahr. Dann könnten auf einem Wall ein Palisadenzaun und ein Aussichtsturm errichtet werden sowie weitere Sitz- und Spielecken entstehen. Minister Backhaus zeigte sich angetan von der Strecke: „Ich denke, dass sind überaus sinnvolle Investitionen in die Umweltbildung für Groß und Klein, in die touristische Infrastruktur und in ein pädagogisches Konzept für Geschichte zum Erlernen in der Natur.“
Offen ließ Backhaus, ob aus seinem Ministerium wieder Leader-Gelder der Europäischen Union fließen. Obwohl: Der Gast aus Schwerin wurde reichlich „umgarnt“: So umlief Syna den Minister und wickelte ihn regelrecht in ihre Leine ein. Ob solcherart „Schmusekurs“ der einjährigen Dackeldame – sie gehört Forstamtsmitarbeiterin Brita Bethke – Wirkung zeigt, bleibt erst einmal noch abzuwarten.

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