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Arbeitskampf

Verhärtete Fronten an Demminer Krankenhaus

Demmin / Lesedauer: 2 min

Der erste Warnstreik im Kreiskrankenhaus ist vorbei, jetzt folgt am 28. Januar erst einmal eine weitere Verhandlungsrunde. Ob sich dann beide Seiten einander annähern, ist ungewiss.
Veröffentlicht:21.01.2016, 11:27

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Nach dem Warnstreik am Demminer Kreiskrankenhaus sieht es nach verhärteten Fronten zwischen Krankenhausleitung und Gewerkschaft aus. Während Verdi von „Basta-Politik“ und „Hinhaltetaktik“ spricht, wirft Klinik-Geschäftsführer Kai Firneisen der Gewerkschaft „ganz schlechten Verhandlungsstil“ mit

Wie rau der Ton hinter den Kulissen offenbar ist, zeigen kurzfristige Verhandlungen über eine für den Warnstreiktag geplante Notdienstvereinbarung. Sie wurde nicht unterschrieben, zu weit gingen die Vorstellungen auseinander. Die Gewerkschaft wollte laut ihrem Vertreter Wolfgang Hooke den Bettendienst wie beim Nachtdienst und alles andere auf der Basis von Wochenenddiensten, die Krankenhausleitung dagegen wesentlich mehr. „Das wäre fast der normale Alltag gewesen und kein Streik“, sagt Hooke. „Das geht nicht. Niemand soll gesundheitlichen Schaden nehmen, das ist immer unser Anliegen. Aber Sachen wie die Physiotherapie können auch einen Tag ausgesetzt werden.“

Hooke geht davon aus, dass auch aufgrund des eintägigen Warnstreiks und der Möglichkeit weiterer Arbeitsniederlegungen noch ein Angebot vom Krankenhaus an die Beschäftigten kommen wird. „Aber das muss so sein, dass man darüber verhandeln kann“, betont er. Vor dem Hintergrund der geforderten Lohnerhöhungen werden ihm demnach Gespräche über einen Hausmanteltarifvertrag, der schon Verschlechterungen enthalte, wohl nicht reichen. 

Auf der anderen Seite nimmt Kai Firneisen kein Blatt vor den Mund. Verdi spiele „gewissenlos mit den Arbeitsplätzen im Krankenhaus“ und sei diesem bisher keinen Millimeter entgegen gekommen, kontert er. Die Prognosen für eine Verbesserung der Wirtschaftlichkeit seien gut, das Krankenhaus mit 85 Prozent sehr gut ausgelastet. „Wir werden nachgefragt, aber wirtschaftlich reicht es noch nicht, um einen Überschuss weiterzugeben.“ Die Pflege käme zwar für Lohnerhöhungen als Erste an die Reihe, aber dafür sei es wegen fehlender Gegenfinanzierung noch zu früh. „Wir können“, so Firneisen, „gegenwärtig nicht einen Euro mehr bezahlen.“

Mindestens 120 Euro fordert Verdi. Viel Spielraum für Verhandlungen.