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Neues Zuhause gesucht

Tierschützer retten misshandelte Hündin Erni

Randow / Lesedauer: 2 min

Eingesperrt, schwer krank, fast verhungert und erfroren: Der Demminer Tierschutzverein hat eine völlig vernachlässigte Hündin vor dem sicheren Tod gerettet. Ein Fall, der an den Bullmastiff-Rüden Louis erinnert.
Veröffentlicht:30.05.2017, 06:34

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In einem Dorf der Region entdeckten Tierfreunde vor rund drei Monaten die kranke Hündin Erni in einem Zwinger. „Staffordshire sind so menschenbezogen, dass sie darunter nur leiden“, weiß Kerstin Lenz um die Probleme der Zwingerhaltung. Erni war außerdem völlig abgemagert und wirkte fast verhungert, hatte einen Tumor am Bauch, eine geschwollene Scheide, eine entzündete Blase und konnte mit dem kurzen, teilweise schon ausgefallenen Fell kaum der spätwinterlichen Kälte im Freien trotzen. „Eine Woche noch, dann wäre sie tot gewesen“, schätzt Kerstin Lenz, die Vorsitzende des Demminer Tierschutzvereins.

Sie zögerte nicht lange. Ohne sich erst an das zuständige Greifswalder Veterinäramt zu wenden, nahm sie die Hündin mit Erlaubnis des Besitzers in die Vereinsanlage nach Randow. Erni wurden die Eierstöcke entfernt, der Krebs wegoperiert und die Blasenentzündung behandelt.

Weitere Hunde leben beim Halter

Eine Anzeige beim Veterinäramt gegen den früheren Halter erstattete Kerstin Lenz im Nachhinein übrigens doch noch, auch weil bei ihm weitere Hunde leben. „Aber geändert hat sich für sie sichtbar nichts, auch wenn sicherlich Auflagen erteilt wurden.“

Mittlerweile hat sich Erni weitgehend erholt. „In den letzten drei Monaten hat sie sich sehr gut entwickelt. Sie hört nicht gut, aber sie ist ganz lieb und verschmust“, freut sich Kerstin Lenz. Für die Demminer Tierschützer ist das fast wie ein Déjà-vu. Vor rund zwei Jahren hatten sie den Bullmastiff-Rüden Louis aus einer Malchiner Wohnung gerettet und anschließend aufwendig wieder aufgepäppelt. Ihm geht es nach wie vor gut in seiner neuen Familie. Diese fehlt Erni noch.