StartseiteRegionalDemminWolfs-Alarm: Behörden ermitteln

Illegales Hinweisschild

Wolfs-Alarm: Behörden ermitteln

Demmin / Lesedauer: 2 min

Das Schild, das an einem Wanderweg in der Mecklenburgischen Schweiz bei Salem auf jagende Wölfe hinweist, ruft nun die Behörden auf den Plan. Die Jäger verstehen den ganzen Lärm nicht. Warum, zeigt ein aktueller Fall aus der Gegend um Basedow.
Veröffentlicht:16.02.2017, 06:51

Artikel teilen:

Eine Warnung vor jagenden Wölfen an einem öffentlichen Wanderweg? Hunde an die Leine, Kinder auf den Arm? Für den Verfasser der Hinweistafel, die seit kurzem an einem Waldweg vor Wölfen warnt, hat die Aktion möglicherweise rechtliche Folgen. „Wir werden die Angelegenheit prüfen und wollen zunächst einmal versuchen herauszubekommen, wer das Warnschild dort überhaupt angebracht hat und aus welchem Grund“, zitierte Landkreis-Sprecherin Haidrun Pergande am Mittwoch die Kreisordnungsbehörde der Seenplatte. Über mögliche Konsequenzen könne erst anschließend, in Kenntnis der Umstände, entschieden werden. Unterzeichnet ist das Salemer Schild mit „Die Jagdberechtigten“.

Erst kürzlich schlug ein ganz ähnlicher Fall in Löcknitz bei Pasewalk, nahe der deutsch-polnischen Grenze gelegen, hohe Wellen. Nachdem Wanderer dort mehrere solcher furchteinflößender Wolfs-Warnungen entdeckt und sich irritiert an den Nordkurier gewandt hatten, veranlasste das Ordnungsamt umgehend das Abnehmen der Schilder. Begründung: Es gebe keine gesetzliche Grundlage, die einen Jagdpächter berechtige, solche Hinweise zu hängen. Die Untere Jagdbehörde des Landkreises Vorpommern-Greifswald schickte dem Jäger für seine eigenmächtige Beschilderung der Waldwege noch eine Verwarnung hinterher.

In der Zunft der Wald- und Waidleute hat man für dieses Getöse wenig übrig. Auch wenn nach offizieller Lesart nach wie vor gesicherte, auf DNA-Analysen gestützte Nachweise fehlen – aus Sicht der Waidmänner führt der Wolf längst ein heimliches Dasein in der Region. Das zeigt ein aktueller Fall aus dem Umfeld von Basedow. Die Jäger wollten es wohl eigentlich disket handhaben. Doch jetzt macht doch ein Foto die Runde, das ein zerfleischtes Reh zeigt. Aufgenommen wurde das Bild in der Nähe von Stöckersoll. Und Jäger in der Region sind sich ziemlich einig: Das kann wohl nur ein Wolf angerichtet haben. Zumal in jenen Tagen das Wild in der Gegend sehr unruhig gewesen sei. Als letzter Beweis gelten für die Waidmänner Spuren im Schnee, die sie eindeutig als Wolfsfährten identifiziert haben wollen.