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Zum Abschied ein Ahorn für den Schulhof

Demmin / Lesedauer: 3 min

VonKirsten GehrkeSchulabschluss in der Tasche und nun? Die meisten Zehntklässler der Pestlaozzischule Demmin zieht es zur Ausbildung nicht mehr in die ...
Veröffentlicht:07.06.2013, 02:33

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VonKirsten Gehrke

Schulabschluss in der Tasche und nun? Die meisten Zehntklässler der Pestlaozzischule Demmin zieht es zur Ausbildung nicht mehr in die Ferne.

Demmin.Die Prüfungen sind gelaufen. „Alle haben bestanden“, freut sich Marion Drewes, Klassenlehrerin der 10 b der Demminer Pestalozzischule. Dabei sah es vor anderthalb Jahren noch nicht so gut aus. In der 8. und 9. Klasse sei die Lerneinstellung ihrer Schützlinge schwierig gewesen. „Sie hatten einfach keinen Bock“, bringt es die Lehrerin auf den Punkt. „Aber die Klasse hat sich sehr gut entwickelt.“ Sie sei selbst überrascht. Es hat wohl bei den Schülern Klick gesagt, wie wichtig ein guter Schulabschluss ist.
Stolz ist Marion Drewes auf die Ergebnisse. „Schriftlich in Englisch haben wir einen Durchschnitt von 1,8.“ Auch Deutsch mit Durchschnitt 2,4 kann sich sehen lassen. Nur bei Mathe hätte es bei 3,4 besser aussehen können. Wie sie schon jetzt verrät vor der Zeugnisübergabe am 14. Juni, haben zwei Mädchen mit Auszeichnung ihren Schulabschluss geschafft - Tina Klook und Christina Voge. Wie die 10 b hat auch die Parallelklasse um Vertretungslehrer Christian Ramm die Prüfungen erfolgreich in dieser Woche beendet.
Der Lernstress ist vorbei, jetzt denken die Zehntklässler an ihren Abschied. Damit sie in Erinnerung bleiben, wollen sie der Schule etwas schenken. Die 10 b pflanzt einen Baum auf dem Schulhof, die 10 a hat passend eine Bank zum Verweilen gebaut. Die Idee mit dem Baum hatte dabei Vivien Scheil. In Vorwerk hätten sie sich beim Fachmann beraten lassen, welcher Baum rustikal sei und auf einen Schulhof passt. „Dann hat man uns den Ahorn empfohlen“, sagt Vivien.
Der Baum sei das Symbol für all die Jahre, die sie in der Schule verbracht haben, erklärt Lena Tetenz. „Wir haben auch klein angefangen, sind mit unseren Aufgaben gewachsen, nun soll der Baum wachsen.“ Die Pflege soll die künftige 5. Klasse übernehmen, die Marion Drewes als Klassenlehrerin bekommt. Mandy Voge aus der 10 a indes erinnert, dass die Lehrer viel Geduld mit ihnen haben mussten. „Eine Bank muss auch viel aushalten“, meint sie zum Geschenk ihrer Klasse. „Und sie braucht genau wie ein Baum Schutz und Aufmerksamkeit.“
Und wie geht es jetzt nach der Schule weiter? Vivien Scheil will eine Ausbildung zur Tiermedizinischen Fachangestellten beginnen. „Ich interessiere mich für Tiere, mag es gern zu helfen“, sagt sie. In der Demminer Tierklinik habe sie in Schulpraktika schon in den Beruf reingeschnuppert.
So kam auch Tom Kachellek zu seinem Berufswunsch. „Eigentlich wollte ich ja zur See fahren“, meint er. Als er aber Praktikum im Krankenhaus Demmin machte, habe er sich anders entschieden. Es hat ihm so gut gefallen, dass er jetzt eine Lehre als Krankenpfleger beginnt. Mandy Voge hingegen will in eine Männerdomäne einsteigen, in die Metallbranche. Sie wird Konstruktionsmechanikerin bei der Bundeswehr. „Ich bin mehr der praktische und technische Typ“, erklärt sie. Sie freut sich drauf. Genau wie Julia Dittbrenner. Sie macht in Jarmen einen Ausbildung als Verkäuferin. „Das war schon immer mein Traumjob“, meint sie. Sie wollte auch in der Region bleiben. Lena Tetenz indes zieht es nach Lübeck. Sie will Bürokrauffrau werden und später in einer Stadtverwaltung arbeiten.
Nach Rostock geht Tina Klook. Sie hat vor, Steuerfachangestellte zu werden mit Abitur. „Ich möchte gern Abitur machen, so habe ich es in Kombination.“
Christina Voge jedoch wechselt zum Goethegymnasium. „Die Lehrbetriebe wollten mich nicht, weil ich zu gut bin“, erzählt sie. Nur Absagen habe sie erhalten, wollte Industriekauffrau werden. Nun macht sie ihr Abi und will vielleicht studieren.

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