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Abzocke im Internet

Betrüger locken mit günstigen Bahntickets

Hamburg / Lesedauer: 2 min

Im Internet werden derzeit vor allem auf Mitfahrportalen häufig günstige Online-Bahntickets mit freier Streckenwahl angeboten. Doch oft stecken Kreditkartenbetrüger hinter den Offerten.
Veröffentlicht:29.06.2013, 06:35
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Angeblich besitzen die Betrüger Bonus- oder Verspätungsgutscheine, berichtet die Zeitschrift "Computerbild" (Ausgabe 15/13). Doch bezahlt werden die Tickets mit gestohlenen Kreditkartendaten. Der Käufer bekommt die Karten als PDF per E-Mail geschickt und wird höflich um eine Überweisung des verabredeten Betrags gebeten. So schöpfen viele keinen Verdacht.

Doch Käufer können sich nach Angaben der Bundespolizei strafbar machen, wenn sie den betrügerischen Hintergrund kannten oder kennen mussten. Außerdem entwertet die Bahn das Ticket, sobald sie von einem Betrug erfährt, so die Zeitschrift. Beim Scannen im Zug wird dem Schaffner die Fahrkarte als ungültig angezeigt, und der Reisende muss im schlimmsten Fall das Doppelte des Fahrpreises zahlen.

Günstiger Preis sollte stutzig machen

Im Detail läuft der Betrug folgendermaßen ab: Der Interessent muss Namen, Start- und Zielbahnhof, das gewünschte Datum sowie die Abfahrtszeit und - wie bei für Dritte gebuchten Bahn-Onlinetickets üblich - die Personalausweisnummer an den Verkäufer mailen. Der bucht dann mit der entwendeten Kreditkartennummer und schickt das Ticket binnen Stunden per Mail. Auffällig ist daran der günstige Preis. Den Käufer sollte stutzig machen, dass auf dem Ticket vielleicht ein gezahlter Fahrpreis von 140 Euro vermerkt ist, er aber nur 40 Euro überweisen soll.

An die Täter heranzukommen, ist schwer bis unmöglich: Auf den Portalen benutzen sie Profile ohne Fotos, verschleiern ihre Identität mit Anonymisierungssoftware und falschen Namen, unter denen ihre E-Mail-Adressen, Prepaid-SIM-Karten und Bankkonten laufen. Ermittler landen erst einmal zwangsläufig beim arglosen Ticketkäufer.

Kauf mit PIN oder Passwort sicherer

Viele Onlinebetrügereien könnten sich verhindern lassen, wenn der Kauf mit einer Pin oder einem Passwort bestätigt werden müsste, schreibt die Zeitschrift. Solche Sicherheitsverfahren existieren bereits und können von Kreditkartenbesitzern meist im Onlinebanking-Bereich ihrer Bank aktiviert werden. Sie heißen etwa Verified by Visa oder Mastercard Secure Code. Doch längst nicht alle Online-Shops und Unternehmen - darunter auch die Bahn - nutzen die Verfahren, weil sie den Kauf oder die Buchung so einfach wie möglich halten wollen.