StartseiteRatgeberDas iPhone 7 im Praxistest

Super-Kamera im bekannten Gehäuse

Das iPhone 7 im Praxistest

Berlin / Lesedauer: 4 min

Geht Apple im zehnten iPhone-Jahr die Innovationskraft aus? Da sich beim neuen iPhone 7 die Gehäuseform quasi nicht geändert hat, könnte man das schnell meinen. Im Praxistest überzeugt das Apple-Gerät allerdings mit seinem Kamera-Konzept und besseren Akku-Laufzeiten.
Veröffentlicht:16.09.2016, 18:15
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Ja, der Audio-Klinkenstecker fehlt. Und auch die dünnen weißen Linien auf dem Gehäuse sind beim iPhone 7 verschwunden. Zwei neue Farben gibt es: mattschwarz und das glänzende "diamantschwarz". Sonst ist optisch alles beim Alten. Aber schon beim Aufwecken des Geräts aus dem Ruhezustand spürt man einen Unterschied.

Das iPhone 7 erkennt, wenn es aus der Tasche genommen oder in Richtung Gesicht bewegt wird - und aktiviert automatisch die Anzeige. Entsperrt man das Gerät per Fingerabdruck, fällt auf: Der Home-Button ist kein mechanischer Knopf mehr, sondern eine drucksensitive Fläche. Ein kleiner Vibrationsmotor im Gehäuse simuliert die Druckbewegung.

Etwas leichter als die Vorgänger (188 Gramm beim iPhone 7 Plus und 138 Gramm beim kleineren iPhone 7), erfüllt das Gerät jetzt die Norm IP67 und sollte also einen Sturz in die gefüllte Badewanne oder einen heftigen Regenschauer überleben. Der Schutz vor Staub und Spritzwasser ist einer der Gründe, warum die Klinkenstecker-Buchse für den Kopfhörer fehlt. Andere Hersteller bekommen das zwar auch mit einer eingebauten Klinkenbuchse auf die Reihe. Das Team um Jony Ive wollte aber den knappen Platz im Gehäuse für andere Dinge nutzen. Anstelle der Buchse gibt es nun etwa einen zweiten Lautsprecher.

Spürbar längere Akku-Laufzeit

Im Praxistest gelingt der viel kritisierte Übergang in das digitale Audio-Zeitalter überraschend schmerzlos. Auch weil das Pflaster für mögliche Schürfwunden vorsorglich in der Schachtel liegt: In der Box ist ein Paar weiße Apple-Ohrhörer, die an die Lightning-Buchse des iPhone 7 gestöpselt werden. Außerdem gibt es einen Adapter für Klinken-Kopfhörer, den Apple für neun Euro auch separat verkauft.

Für den Praxistest ließ sich auch ein Vorserien-Modell der neuen drahtlosen Apple-Kopfhörer AirPods ausprobieren. Sie lassen sich nicht nur dank eines eingebauten Chips mit dem iPhone 7 besonders einfach koppeln, sondern geben auch einen ausgewogenen Klang wieder. Die eigentliche Audio-Übertragung läuft über Bluetooth und funktionierte im Test auch mit einem älteren iPhone 5C.

Einen Teil des durch den Wegfall der Klinkenbuchse gewonnenen Platzes verwendet Apple offenbar für eine größere Batterie. Im Praxistest ließ sich eine spürbar längere Akku-Laufzeit messen. Dazu trägt auch Apples A10-Fusion-Chip bei. Zwei Kerne des Vierkernchips arbeiten stromsparend, zwei haben ordentlich Rechen-Power.

Im Telebereich nicht ganz so lichtempfindlich

Bei der Kamera hatte das iPhone schon 2015 einen Sprung nach vorne gemacht und die Auflösung der Hauptkamera auf zwölf Megapixel erhöht. Nun hat auch das kleinere iPhone 7 einen optischen Bildstabilisator, nicht nur der größere Plus-Bruder. Das iPhone 7 Plus verfügt über eine zweite Rückenkamera mit einem Teleobjektiv, so dass für Fotos ein zweifacher optischen Zoom möglich ist. Dazu kommt ein bis zu zehnfacher digitaler Zoom. Im Test blieben die Fotos trotz des Zooms scharf. Bei schlechtem Licht fielen Weitwinkel-Aufnahmen aber etwas besser aus, weil das Teleobjektiv nicht ganz so lichtempfindlich ist.

Fazit: Wer ein iPhone mit einem grundlegend neuen Gehäusedesign haben möchte, muss sich noch gedulden. Aber insbesondere für Besitzer eines älteren iPhone-Modells gibt es mit der exzellenten Kamera und der guten Akku-Laufzeit zwei Gründe, auf das iPhone 7 zu wechseln. Aber wie immer bei Apple hat das seinen Preis: Das iPhone 7 verkauft das Unternehmen mit 32 Gigabyte Speicher für 759 Euro. 128 Gigabyte kosten 110 Euro mehr, 256 GB weitere 110 Euro Aufschlag.