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Die Deutschen fühlen sich fit

Wie gesund wir leben

Berlin / Lesedauer: 3 min

Einer Wohlstands-gesellschaft wird gerne mal Dekadenz nachgesagt – doch so schlimm sind die Deutschen offenbar gar nicht. Sie leben – im Durchschnitt – immer gesundheitsbewusster. Doch MV sticht bei einem Fakt negativ hervor. Wissenswertes hat Ruppert Mayr zusammengestellt.
Veröffentlicht:27.10.2016, 18:52
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Was denken die Deutschen selbst über ihren Gesundheitszustand?

Knapp zwei Drittel (65 Prozent) fühlen sich – ganz subjektiv gesehen – fit (2014). Zehn Jahre zuvor waren es noch 60 Prozent. Nur jeder zwölfte klagt, es gehe ihm gesundheitlich schlecht oder gar sehr schlecht. Vor zehn Jahren waren es neun Prozent. Der Rest fühlt sich wohl so lala. Grundsätzlich gilt: Der Deutsche wird immer gesundheitsbewusster. Doch zwischen fit fühlen und fit sein gibt es einen Unterschied.

Wie sieht es mit der Lebenserwartung aus?

Aus dem Gesundheitsverhalten lässt sich ablesen, dass die Deutschen immer älter werden. Heute geborene Jungen werden im Schnitt etwa 78 Jahre alt, Mädchen 83.

Im internationalen Vergleich sind diese Lebenserwartungen aber noch keine Spitzenwerte. In Europa lag die Schweiz bei Jungen mit 80,8 Jahren an der Spitze, bei Mädchen Spanien mit 86,1 Jahren. Ursache für die steigenden Lebenserwartungen seien bekanntermaßen eine bessere medizinische Versorgung und Heilbarkeit bestimmter Krankheiten oder allgemein gestiegener materieller Wohlstand.

Isst der Deutsche ausgewogen?

Der Durchschnittshaushalt gibt 300 Euro im Monat für Nahrungsmittel aus (2013). Dies habe sich in den vergangenen zehn Jahren nicht wesentlich geändert. Wenn also das Budget für Nahrungsmittel weniger stark stieg, als die Preise, bedeutet das, dass man zumindest von den teuren Produkten weniger kauft. So seien die Ausgaben für Obst um 15 Prozent von 20 auf 23 Euro gestiegen. Die Preise hätten im gleichen Zeitraum um 37 Prozent zugelegt. Das heißt: Die Deutschen kaufen entweder weniger vitaminreiches Obst oder sie steigen auf billigeres um, sagte der Präsident des Statistikamtes, Dieter Sarreither, am Donnerstag in Berlin.

Wie wirkt sich das Essverhalten der Deutschen auf die Gesundheit aus?

Etwa jeder sechste Erwachsene ist stark übergewichtig (2013). Männer waren mit 17 Prozent etwas stärker betroffen als Frauen (14 Prozent). Beide Geschlechter hätten in den vergangenen Jahren „stark zugelegt“. 1999 waren nur 12 Prozent der Männer und 11 Prozent der Frauen stark übergewichtig.

Gibt es hier regionale Unterschiede?

Ja. Den höchsten Anteil fettleibiger Menschen gab es 2013 in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt mit jeweils knapp 19  Prozent. Am geringsten waren die Werte in den Stadtstaaten Hamburg (11 Prozent) und Berlin (13 Prozent).

Wie ist das nun mit dem Bewegungsmangel?

Im Jahr 2010 litten 21 Prozent der Erwachsenen an Bewegungsmangel. Dabei besaßen ein Viertel der Haushalte 2015 mindestens einen Heimtrainer. Ob diese allerdings auch regelmäßig genutzt werden, sei fraglich, sagte Sarreither.

Und woran sterben die Deutschen?

Die häufigste Todesursache war 2014 eine Durchblutungsstörung des Herzmuskels. 8,4 Prozent der Männer und 7,7 Prozent der Frauen starben daran. An dritter Stelle liegt der akute Herzinfarkt, an dem 6,4 Prozent der Männer und 4,7 Prozent der Frauen starben. Faktoren wie Rauchen, ungesunde Ernährung, Übergewicht oder Bewegungsmangel erhöhen das Risiko von Durchblutungsstörungen.