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Azaleen

Blühende Schönheit für drinnen und draußen

Essen / Lesedauer: 3 min

Im Winter ist die Azalee eine der wenigen Pflanzen im Zimmer, die erblüht – die meisten anderen legen eine Pause ein. Aber im Sommer geht es weiter. Dann gibt es Züchtungen, die im Garten ihre Blütenpracht zeigen.
Veröffentlicht:28.03.2015, 05:42
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Nur selten macht eine Zierpflanze gleichzeitig im Haus und im Garten eine große Karriere. Die Azalee hat es geschafft. Sie ist drinnen wie draußen beliebt als Dekoration. Allerdings handelt es sich dabei um verschiedene Züchtungen. Experten erklären, wie und wo genau sich Azaleen wohlfühlen.

Für das Haus

Im Haus stehen fast ausschließlich Sorten der immergrünen Indischen Azaleen (Rhododendron-Simsii-Hybriden), erklärt Frank Teuber, Geschäftsführer des Blumenbüros Holland in Deutschland. Sie erblühen in Weiß und Rosa bis Rot und Lila.

„Eine schöne Azalee hat einen gleichmäßigen, relativ kompakten Pflanzenaufbau mit dichtem Blattwerk und reichem Knospenbesatz“, erklärt Teuber. Wichtig ist der Zustand der Knospen, die gleichmäßig entwickelt und kerzenförmig sein müssen. „Bei mindestens der Hälfte der Knospen sollte man die Blütenfarbe bereits erkennen können, und gleichzeitig sollten sich die ersten Blüten gerade geöffnet haben“, rät Teuber. Bei unreifen Knospen besteht die Gefahr, dass sie abfallen oder eintrocknen, wenn die Pflanzen vom Gewächshaus in die Wohnung gebracht werden.

Die Blätter sollten horizontal ausgerichtet und nicht gekräuselt sein, die Farbe frisch und kräftig grün. Hobbygärtner greifen möglichst zu Exemplaren im Handel, deren Wurzelballen gut feucht, aber nicht nass ist. Anderenfalls kann es sein, dass die Pflanze dann später zu Hause ihre Blätter und Blüten abwirft.

Die frisch gekaufte Azalee kommt erst einmal an einen wenig geheizten, hellen bis halbschattigen Platz ohne direkte Mittagssonne. Nach etwa drei Tagen vertragen die Pflanzen mehr Wärme. Wenn sich die Blüten voll entwickelt haben, ist auch ein Standort bei etwa 20 Grad möglich. Teuber empfiehlt ein Ost- oder Westzimmer mit hoher Luftfeuchtigkeit.

  Für den Garten

Die Blütezeit der meisten Gartenazaleen erstreckt sich von Mitte Mai bis Mitte Juni. „Das Hauptaugenmerk der Azaleenzüchtung liegt auf der Pflanzengesundheit“, sagt Gerd Eiting, Baumschulmeister aus Bad Zwischenahn. Die Pflanzen sollten widerstandsfähig gegenüber Mehltau sein. Der recht aggressive Pilz lässt Blätter absterben und abfallen, sodass die Pflanzen nicht mehr schön aussehen.

Vor allem die Azalea-Knap-Hill-Hybriden sind stark anfällig. „Aber man muss auch sehen, dass diese Sorten häufig großblumig und auch starkwüchsig sind“, sagt Eiting. Sie erblühen in Weiß, Rosa, Rot, aber auch Orange und Gelb.

Als fast mehltaufrei gilt die weißblühende Sorte „White Melody“. Wegen ihres Duftes sind vor allem die Azalea-Pontica-Hybriden beliebt. Sie haben eher kleine Blüten und sind gut winterhart. „Einige Sorten bekommen nur wenig oder fast keinen Mehltau“, sagt Eiting. Er empfiehlt die rosablühenden Sorten „Pucella“ und „Corneille“ sowie die gelb gefüllte „Narcissiflorum“. Als sehr gesund gilt die Gruppe der Azalea-Rustica-Hybriden. Aber darunter sind zum Beispiel die Sorten „Aida“, „Freya“, „Norma“ und „Phebe“ nur schwachwüchsig.

Kaum Nachteile haben die neuen amerikanischen Hybriden, sie sind unter anderem aus verschiedenen Wildazaleen entstanden. „Sie sind fast mehltaufrei“, sagt Eiting. Die Blüten duften stark. „Diese Sorten blühen außerdem später als die anderen Gruppen von Gartenazaleen“ – von Mitte Juni bis Anfang Juli. Der Experte empfiehlt die rosablühenden Sorten „Lollipop“, „Pink and Sweet“ und „Pennsylvania“. Die Sorte „Millenium“ blüht rot.

Azaleen im Freien mögen ähnliche Bedingungen wie der Rhododendron. Der Boden sollte locker humos und sauer sein. Sie vertragen durchaus aus auch hellere, leicht sonnige Plätze gut.