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Der passende Rahmen für’s Fenster

Darmstadt / Lesedauer: 3 min

Holz, Kunststoff oder Aluminium? Wer ein Haus baut oder saniert, hat bei den Fensterrahmen die Qual der Wahl. Denn jedes Rahmenmaterial hat Vorzüge, aber auch Nachteile.
Veröffentlicht:15.05.2014, 16:33
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Die einen mögen lieber weiße Kunststoffrahmen, die anderen bevorzugen welche aus Holz. Aber nicht nur der Geschmack entscheidet: Auch der Pflegeaufwand und die Dämmqualität sind wichtig.

Holzrahmen sind unter anderem aus Kiefer, Fichte oder Eiche. Zum Schutz der Regenwälder rät das Institut Wohnen und Umwelt (IWU) in Darmstadt, auf Tropenware zu verzichten. Holz ist als erneuerbarer Rohstoff umweltfreundlich. Ein weiterer Vorteil: Alte Holzrahmen müssen nicht recycelt oder deponiert werden. Denn ökologische Lacke und Lasuren belasten bei der Verbrennung die Umwelt nicht.

Ein Nachteil ist aber, dass die Außenseite der Rahmen regelmäßig Farbe oder Lasur braucht. „Seit einigen Jahren wird an der Holzmodifizierung gearbeitet, um die guten Eigenschaften der Fenster weiter zu verbessern und die schlechten Eigenschaften verschwinden zu lassen“, berichtet Ulrich Tschorn, Geschäftsführer des Verbandes Fenster + Fassade (VFF) in Frankfurt am Main.

Nicht gestrichen werden müssen Holz-Alu-Fenster. „Die Fenster sehen auch nach jahrzehntelangem Gebrauch noch gut aus“, sagt Tschorn. Das Aluminium liegt außen, was den Rahmen witterungsfest macht. Eine weitere Alternative zu reinen Holzrahmen sind laut Blumenstein Verbundtechniken, bei denen die Isolierverglasung den Flügelrahmen überdeckt. Das Holz ist so außen komplett geschützt.

Rahmen aus Kunststoff sind resistent gegen Wind und Regen. Außerdem sind sie lichtbeständig. Die Modelle gibt es in allen möglichen Farben, lackiert oder mit einer farbigen Aluschale. Außerdem gebe es Rahmen mit farbiger Dekoroberfläche mit oder ohne Struktur sowie Kunststoff-Rahmenprofile, die mit farbigem Acrylglas beschichtet sind.

Ein Nachteil ist laut IWU die Breite der Rahmen, die meistens aus Hart-PVC bestehen. Da sie aus mehreren Kammern mit Luftschichten aufgebaut sind, seien die Maße etwas größer als jene von Rahmen aus anderen Werkstoffen. Als Nachteil gilt oft auch, dass sich Schmutz stark auf den Rahmen ablegt und sich Schlieren bilden. Moderne Rahmen aus PVC seien aber leicht zu reinigen. Spülmittel im Wasser reiche in der Regel aus.

Aluminiumrahmen können eloxiert, also mit Metall überzogen werden. Oder sie erhalten eine farbige Pulverbeschichtung. Selbst wie aus Holz gemacht können die Rahmen aussehen. Dabei werde über die Pulverbeschichtung ein Papier mit einer Holzstruktur aufgebracht, erläutert Fensterexperte Tschorn. Gerade wetterfeste Beschichtungen halten extremen Beanspruchungen Stand. Aluminiumrahmen besitzen zudem sehr gute statische Eigenschaften. Daher können selbst großflächige Fensterflächen mit sehr dünnen Rahmen gefertigt werden, erklärt er. Das Material ist leicht zu reinigen und muss nicht gestrichen werden.

Der Nachteil ist die Dämmqualität. Denn Metall ist ein guter Wärmeleiter. „Wer wissen will, wie gut der Fensterrahmen dämmt, fragt am besten nach dem Uf-Wert“, rät Tschorn. Das f steht für „frame“, zu Deutsch Rahmen. „Je kleiner die Zahl, umso besser ist die Dämmung.“