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Garten-Tipp

Hohe Beete lassen Kräuter und Gemüse gut gedeihen

Neubrandenburg / Lesedauer: 4 min

Gartenarbeit macht Spaß, hat aber einen Nachteil: Man muss sich oft bücken. Wem das nicht gefällt sollte über ein erhöhtes Beet nachdenken. Das tut nicht nur dem Rücken gut.
Veröffentlicht:09.04.2014, 11:04

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„Ein Hochbeet im Garten kann ohne Zweifel ein optischer Blickfang sein“, sagt Jeanette Höfner - und es hat auch manche Vorteile. Zum einen kann der Gärtner im Stehen arbeiten und behält gleichzeitig einen guten Überblick beim Säen, Jäten oder Ernten. Zum anderen bringt es den angebauten Pflanzen einen saisonalen Vorsprung von zwei bis drei Wochen, erklärt die Diplomingenieurin (FH) für Landespflege, Landschaftsarchitektur und Umweltplanung. 

Gerade für kleinere Gärten oder Stadtgärten sei so ein Beet, aufgrund oft schwieriger Bodenverhältnisse, ideal. Die saisonalen Vorteile könne man aber auch in großen Gärten nutzen, betont sie. Als weitere Vorteile nennt Jeanette Höfner, dass die Beete vom zeitigen Frühjahr bis in den Herbst hinein nutzbar sind, dass die Pflege mit Handgeräten durchgeführt und aufwachsendes Unkraut gut gesehen werden kann.

Es eigen sich Holz, Kunststoff oder Steine

Der Rahmen eines Hochbeetes kann aus den unterschiedlichsten Materialien bestehen. Es eigen sich Holz, Kunststoff, Gabionen, Ziegel-, Beton- oder Natursteine. Jeanette Höfner würde sich immer für Holz entscheiden. Eiche, Robinie und Lärche sind haltbare Hölzer. Kiefer und Fichte seien nicht so geeignet, da sie schnell verrotten und behandelt werden müssen. „Lieber ein bisschen mehr Geld in die Hand nehmen“, rät sie.

Wer es einfacher haben will, kauft einen fertigen Bausatz, davon gibt es verschiedene Ausführungen im Handel. Für die Größe gibt es kein Standardmaß. Die Höhe – circa 70 bis 100 Zentimeter - richtet sich nach der Körpergröße des Gärtners. Als Breite schlägt sie maximal 120 Zentimeter Außenmaß vor. „60 Zentimeter Arbeitsbreite für eine Armlänge, das ist ein gutes gärtnerisches Maß, vorausgesetzt man kommt von beiden Seiten heran“, erklärt die Fachfrau, die vor ihrem Studium den Beruf Gärtnerin gelernt hat.

Ab in die Sonne!

Das Hochbeet sollte idealer Weise an einem sonnigen Standort aufgebaut werden. Wichtig ist, die Grundfläche des Beetes mit einem feinmaschigen Drahtgeflecht zu bedecken. So kann das Eindringen von Wühlmäusen verhindert werden. Die Füllung sollte in Schichten ausgeführt werden: Für die unterste Schicht nimmt man zum Beispiel grobes Schnittgut, zerkleinerte Äste und Zweige sowie Häckselgut (bis circa 30 Zentimeter hoch). Die zweite Schicht besteht aus Rasensoden, die mit den Wurzeln nach oben geschichtet werden, oder Mist (10 bis 15 Zentimeter hoch). „Nur Pferde- oder Schafmist nehmen“, empfiehlt Jeannette Höfner. „Der verrottet schnell und gibt dabei viel Wärme ab.“ Die dritte Schicht – etwa 20 bis 30 Zentimeter – besteht aus trockenem Laub oder Stroh. Darauf folgt reifer Kompost (zehn bis 15 Zentimeter hoch). Den Abschluss bildet Mutterboden beziehungsweise humose, lockere Gartenerde (20 bis 30 Zentimeter).

Zwei bis drei Wochen Ruhezeit

Nach dem Befüllen sollte das Hochbeet bewässert werden und zwei bis drei Wochen zum „Nachsacken“ ruhen. Durch die Zersetzung des organischen Materials wird im inneren des Beetes Wärme erzeugt, was dem Gedeihen der Pflanzen zu Gute kommt. Da sich die Füllung auf Grund der Kompostierung des organischen Materials senkt, kann man jedes Jahr eine neue Schicht Kompost und Erde auftragen. Das macht weiteres Düngen unnötig.

Besser keine Stauden

Auf einem Hochbeet können einjährige Kräuter und Gemüsepflanzen angebaut werden. Von Stauden rät die Gartenexpertin ab. Wer in Fruchtfolge arbeitet kann eine reichhaltige Ernte einfahren, betont sie - und macht auch gleich einen Vorschlag für drei Reihen: In der ersten Reihe wird ab März Spinat gesät. Nach der Ernte ab Mitte Mai folgen Spitzkohl (Jungpflanzen) mit Buschbohnensaat. Für die Herbstkultur eignet sich Feldsalat. Die zweite Reihe wird mit einem Saatgutgemisch aus Möhren, Dill und Radies besät. Hier kann Pflück- oder Schnittsalat folgen. In der dritten Reihe werden ab März Puffbohnen gesät und je nach Witterung Kopfsalat dazwischen gepflanzt. Nach der Ernte können hier Freilandtomaten gepflanzt und dazwischen Zinnien gesät werden. Durch das gute Kleinklima innerhalb des Hochbeetes reifen Früchte schneller und können rascher geerntet werden. Bringt man zusätzlich eine Abdeckung an, könne es auch als Frühbeet genutzt werden.