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Tierisch schmackhafte Blumen

Rehe futtern sich deutschlandweit durch Friedhöfe

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Die Reh-Problematik auf dem Friedhof in Granzow ist kein Einzelfall. Auch mit Wildschweinen gibt es immer wieder Ärger, was viele Menschen im Nordosten nur zu gut wissen.
Veröffentlicht:14.06.2017, 13:30

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Verlieren die wilden Tiere mehr und mehr die Scheu vor uns Menschen und werden immer frecher? Andreas Kinser, Referent für Forst- und Jagdpolitik bei der Deutschen Wildtierstiftung in Hamburg, sagt dazu: „Die Wildtierbestände in Deutschland haben allgemein stark zugenommen.”

Und immer mehr Rehe und Wildschweine brauchen auch immer mehr Futter. Die Wildtierstiftung konnte solche Fälle bereits deutschlandweit beobachten.

Friedhöfe seien zudem mit ihrer Mischung aus Hecken, Freiflächen und Bäumen „ideale Ersatzlebensräume” für Rehe. Hinzu komme, dass Rehe Feinschmecker sind, was man spätestens jetzt auch in Granzow weiß. Und da die Blumen und Pflanzen auf Friedhöfen meist aus Gärtnereien stammen, sind sie gut gedünkt und somit „hochattraktiv”.

Aber was tun, wenn ich meine mit viel Liebe gezüchteten Rosen vor hungrigen Wildtieren schützen will? „Da hilft in erster Linie natürlich ein dichter Zaun”, sagt Kinser. „Der Gartenbesitzer kann sich auch einen Hund anschaffen oder einen Jäger in der Nähe um einen Gefallen bitten, wenn das Grundstück in einem Revier liegt.”

Ansonsten müssen Gärtner mit diesem Problem wohl leben. Im Neubrandenburger Kulturpark beispielsweise funktioniert die friedliche Koexistenz von Mensch und Reh ganz gut. Und das ist ja auch ein schöner Anblick, wenn die Tiere am Abend über die Wiesen huschen.

Was meinen Sie, Liebe Leser?

Muss mehr gegen wilde Tiere getan werde. Oder sind wir sensibler geworden und machen um jedes Reh in der Stadt gleich ein großes Geschrei?