Heimklatsche
Am Boden: Demmin erlebt Debakel
Demmin / Lesedauer: 2 min
Es war (mal wieder) nicht das Sport-Wochenende des Demminer SV 91: Die Landesklasse-Kicker aus der Hansestadt kassierten gegen den neuen Tabellenführer MSV Groß Plasten beim 0:6 (0:4) die höchste Saisonklatsche und warten damit nach neun Spielen noch immer auf den ersten „Dreier“. Dann erkämpfte sich Abstiegskonkurrent Zarnekow auch noch einen 1:0-Erfolg in Burg Stargard. Und zu allem Überfluss rumort die Gerüchteküche um Demmins Ex-Kapitän und ehemaligen Vereinsvorsitzenden Oliver Wiedemann.
So wird rund ums Stadion der Jugend gemunkelt, bei Wiedemanns Rückzug vom Vereinsvorsitz vor einigen Monaten hätten eher unerfreuliche Gründe eine Rolle gespielt. Von veruntreutem Geld und Spielschulden soll da die Rede sein. Der Betroffene selbst, der beim 0:6-Debakel als Joker eingesetzt wurde, wollte nach dem Spiel nicht näher auf den Sachverhalt eingehen. Nur soviel: „Ich will mich dazu nicht groß äußern. Die Vorwürfe sind nicht haltbar. Wenn ich Spielschulden hätte, müsste ich davon doch wissen.“
Auch Jürgen Weidlich, bis zur Vorstandswahl am 23. Januar 2015 kommissarisch als DSV-Vereinsvorsitzender eingesetzt, hielt sich am Sonntag auf Nordkurier-Nachfrage zu den Vorwürfen in der Causa Wiedemann bedeckt. Vielmehr sei die Ablösung aus anderem Grund erfolgt Weidlich: „Oliver Wiedemann ist freiwillig von dem Amt zurückgetreten, weil er als Schichtarbeiter zu wenig Zeit hat.“
Ähnlich äußerte sich Demmins Trainer Silvio Schwartz, den darüber hinaus aber besonders die derzeitige Verfassung seiner Mannschaft umtreibt. Denn neben den sicher nicht förderlichen Nebengeräuschen ist auch die sportliche Lage von Schlusslicht Demminer SV 91 äußerst prekär. „Groß Plasten war die beste Mannschaft, gegen die wir in dieser Saison bisher gespielt haben. Die sind schwer zu verteidigen. Aber wir haben auch wieder individuelle Fehler gemacht“, konstatierte ein abermals ernüchterter Coach Silvio Schwartz. Immerhin habe man sich nach dem 0:4-Pausenrückstsnd nicht komplett abschießen lassen und Schadensbegrenzung betrieben. Ansichtssache, mögen Kritiker da denken.