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Trainer und Vorstand vor klärendem Gespräch

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Fußball-Oberligist 1. FC Neubrandenburg erkämpfte nach drei Pleiten einen Heimsieg gegen Lichtenberg. Im Vorfeld hatte Coach Kolacki Klartext geredet.
Veröffentlicht:26.10.2014, 17:10

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Alles wieder chic beim 1. FC Neubrandenburg 04? „Wir werden uns am Montag mit Dariusz Kolacki zusammensetzen und miteinander über die Situation reden“, sagte Präsident Klaus-Detlef Schnoor auf der Pressekonferenz nach dem hart erkämpften 2:1 (1:1)-Heimsieg der Viertorestädter Oberliga-Fußballer gegen den SV Lichtenberg 47 am Sonnabendnachmittag. Er habe die ganze Aufregung im Vorfeld ohnehin nicht verstanden. Schnoor äußerte die Vermutung, es handle sich um „eine Scheindiskussion“, der Trainer aus Polen sei wegen seines begrenzten deutschen Wortschatzes falsch interpretiert worden. Lichtenberg-Coach Uwe Lehmann empfahl schlicht: „Vertragt euch!“

FCN-Trainer Kolacki hatte vor der Partie in einem Nordkurier-Gespräch angekündigt, seinen Vertrag zum Ende der 1. Halbserie aufzulösen, sollte es gegen Lichtenberg die vierte Nieder­lage in Folge geben. Er sprach offen über seine Unzufriedenheit in puncto Kommunikation mit dem Vorstand, Trainingsbeteiligung und Motivation der Spieler. Klare, unmiss­verständliche Worte.

Nach dem Erfolg durch das klasse 2:1-Kopfballtor von Christoph Fischer (86. Minute) wollte der 40-Jährige die ganze Welt umarmen – überglücklich. Seine Mannschaft, die sich im Kreis vor dem Anpfiff auffallend lange eingeschworen hatte, zeigte eine Reaktion und bot, wenngleich spielerisch vieles auf der Strecke blieb, einen verbissenen Fight. Zumal fast eine Halbzeit lang zu zehnt, weil Außenverteidiger Denny Meincke wegen eines verbalen Aussetzers die Rote Karte sah (50.). Kolacki lobte die Kollektivleistung: „Jeder Spieler hat diesmal mir gezeigt, dass er gewinnen wollte.“

Den frühen Rückstand (8./Bandermann) glich FCN-Kapitän Daniel Nawotke mit seinem sechsten Saison­treffer fix zum 1:1 aus (10.). Sein Freistoß von links landete im rechten oberen Winkel. An beiden Treffern hatten die Keeper Aktien. Der Neu­brandenburger Tormann Maik Bromund steigerte sich und behielt wie die Vorderleute in einer Partie, die zunehmend zur Abwehrschlacht wurde, die Nerven. Zwei Mal hatte der Platzherr richtig Dusel, als die agilen Lichtenberger Kicker nur Pfosten und Latte trafen.

Dariusz Kolacki zur Kontroverse: „Der Vorstand muss nun entscheiden, was weiter wird.“ Klaus-Detlef Schnoor: „Dass der Trainer selbst die Trainerfrage stellt, ist mir in zehn Jahren Amtszeit noch nicht passiert.“ Der Club-Präsident sprach von einem guten Kontakt zur Mannschaft und wies auf den Amateurstatus der Oberliga hin. „Die Spieler sind keine Fußball-Profis, haben Jobs. Da kann es vorkommen, dass sie mal beim Training fehlen“, so Schnoor. Kolackis Frustrationstoleranz sei offenbar noch zu niedrig.