StartseiteRegionalMecklenburg-VorpommernUnwetterwarnung noch bis in die Nacht

Bislang wenige Schäden in MV

Unwetterwarnung noch bis in die Nacht

Neubrandenburg/Prenzlau / Lesedauer: 2 min

Bislang hat das Unwetter vor allem westlich von MV große Schäden angerichtet. Entwarnung für den Norden und Osten wollen die Meteorologen jedoch noch nicht geben.
Veröffentlicht:22.06.2017, 12:54
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Ein schweres Unwetter hat am Donnerstag mit orkanartigen Sturmböen, Gewittern, Hagel und einem Tornado über dem Norden und Osten Deutschlands gewütet. Mindestens ein Mensch kam dabei ums Leben, der 50-Jährige wurde in der Nähe von Uelzen in Niedersachsen in einem Auto von einem umstürzenden Baum erschlagen. Am frühen Abend zogen Sturm und Gewitter nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes vom Norden Deutschlands Richtung Osten, vor allem Sachsen-Anhalt und Brandenburg waren demnach betroffen.

Geringe Schäden aus MV gemeldet

Nach bisherigen Meldungen fielen die Schäden im Mecklenburg-Vorpommern vergleichsweise gering aus. Allerdings standen zwei Stunden lang die Telefone in der Leitstelle Schwerin nicht still. Meist seien abgerissene Äste und umgestürzte Bäume gemeldet worden, sagte eine Sprecherin. Verletzte und Brände habe es nicht gegeben.

In Karst bei Wittenburg (Landkreis Ludwigslust-Parchim) schlug der Blitz in ein Haus ein und beschädigte die Elektroanlage, wie die Polizeiinspektion Ludwigslust mitteilte.

Tornado in Hamburg

Weiter westlich war die Situation jedoch schon deutlich dramatischer: Der DWD berichtete, Meteorologen der Luftfahrtberatung hätten in Hamburg den typischen "Luftschlauch" eines Wirbelsturms gesichtet. Der DWD-Tornado-Beauftragte Andreas Friedrich sagte, es habe sich um einen schwachen und nur kurzlebigen Wirbel von wenigen Minuten mit wenig "Bodenkontakt" gehandelt.

Wegen des Unwetters ging für viele Bahnreisende in den betroffenen Gebieten nichts mehr: Umgestürzte Bäume legten beinahe alle ICE-Strecken im Norden lahm. Die Strecken Hamburg-Berlin, Hamburg-Hannover, Bremen-Hannover und Hannover-Wolfsburg-Berlin wurden unterbrochen.


Keine Entwarnung für die Nacht

Entwarnung für den Nordosten geben die Meteorolgen vom DWD noch nicht: Vor allem im Norden und Osten kann es noch Starkregen und Orkanböen geben. "Das wird uns auch noch abends und in der Nacht beschäftigen", sagte DWD-Meteorologe Thomas Ruppert. Erst in den frühen Morgenstunden werde das Unwetter voraussichtlich abklingen.


Wettervorhersage

Laut Unwetterzentrale kommt es am Freitag im Norden noch häufig zu Schauern, vereinzelt sind auch Blitz und Donner nicht ausgeschlossen.  Weiterhin gibt es enorme Temperaturkontraste zwischen 17 bis 21 Grad an den Küsten, 22 bis 28 Grad in der Mitte und 29 bis 34 Grad in der Südhälfte. Der westliche Wind frischt deutlich auf.

+++ UPDATE zur Bilanz des Unwetters: 19.115 Blitze donnerten über MV +++